Die Serie von Orca-Angriffen reißt nicht ab: Diesmal traf es das Segelschiff “Kapote III”, das auf dem Weg zur “Copa del Rey” Regatta nach Mallorca war. Der Zwischenfall ereignete sich auf dem Mittelmeer in der Nähe des spanischen Küstenortes Estepona nahe der Straße von Gibraltar! Müssen sich die Menschen in den Badeorten Sorgen machen vor einem neuen Killerfisch im Meer?
Obwohl die Besatzung bei dem Vorfall am Donnerstagabend nicht verletzt wurde, rissen die “Killer-Wale” ein Stück vom Steuerruder ab, wodurch das Boot manövrierunfähig wurde und vom Seenotrettungsdienst abgeschleppt werden musste. Laut einem Besatzungsmitglied dauerte der Angriff durch “drei oder vier” Orcas etwa fünf bis zehn Minuten, doch die Nervosität an Bord führte dazu, dass es schwierig war, die genaue Dauer festzustellen. Der Vorfall vor Mallorca ist nicht der erste dieser Art. Bereits neun Tage zuvor wurde ein anderes Schiff auf dem Weg zur Insel ebenfalls von den Orcas attackiert, wobei sie das Ruder der Segel-Yacht angriffen. Seenotretter haben seit 2020 über 300 solcher Orca-Angriffe auf Segelschiffe verzeichnet, wobei in einigen Fällen die Boote sogar versenkt wurden.
Warum die Orcas die Boote angreifen, ist bislang unklar. Einige, wie der Präsident der Umweltschutzgruppe “Circe”, Renaud de Stephanis, glauben, dass die Orcas einfach nur spielen wollen. Andere vermuten jedoch, dass die Angriffe mit den Auswirkungen der Corona-Jahre zusammenhängen könnten. Laut Ulrich Karlowski, Biologe bei der Deutschen Stiftung Meeresschutz, könnte es sein, dass die Tiere aufgrund der verringerten Fischbestände vermehrt Interaktionen mit den zurückgekehrten Fischerbooten suchen. Ein weiterer Biologe, Dan Olsen von der “North Gulf Oceanic Society” in Alaska, ist jedoch der Ansicht, dass die Angriffe möglicherweise damit begonnen haben könnten, weil ein Weibchen oder ihr Kalb durch den Kontakt mit dem Ruder eines Bootes verletzt wurde. Deshalb soll das Ruder meist das Ziel der Attacken sein. Die genauen Gründe für die Orca-Angriffe bleiben vorerst weiterhin ein Rätsel.
