20 Jahre Wiesnstiftung
“Tue Gutes und sprich darüber” – ganz in diesem Sinne feierten die Wiesnwirte am Montagabend bei strahlendem Sonnenschein im Münchner Nockherberg-Biergarten das 20-jährige Jubiläum der “Stiftung der Wiesnwirte”. Und weil das Wetter gar so passend war, erhob einer der beiden Sprecher der Wiesnwirte, Christian Schottenhamel (Schottenhamel), den Termin gleich mal zum “Auftakt für die Wiesn”.
Der andere Wiesnwirtesprecher, Peter Inselkammer junior (Armbrustschützenzelt), erklärte dann mehr zur Stiftung: “Das ist unser soziales Projekt, das leider manchmal etwas zu kurz kommt, aber der Erwähnung wert ist. Denn die Wiesnwirte haben vor 20 Jahren eine Stiftung gegründet.” Initiiert hätten es der frühere Kollege Ludwig ‘Wiggerl” Hagn (79, Löwenbräuzelt) und der ehemalige Wiesnwirtesprecher Willy Heide (1919-2011).
Zusammen mit den Münchner Brauereien habe die Stiftung inzwischen viele gute Projekte unterstützt. “Wir haben in der Zeit rund 725.000 Euro an ungefähr 100 Organisationen in München ausgegeben”, so Inselkammer weiter. Zweck der Stiftung sei es, Münchner Organisationen zu unterstützen, die sich um “Kinder, Jugendliche, Senioren und Münchner kümmern, die Unterstützung brauchen”. Eines der ersten Projekte war die Unterstützung der Münchner Tafel, die pro Woche mehr als 20.000 Bedürftige mit 120.000 Kilogramm Lebensmitteln versorgt.
Bei dem Termin wurde außerdem zum 18. Mal der neue Bierkrug der Wiesnwirte vorgestellt. “Wir freuen uns immer wieder darauf, den Krug der Wiesnwirte zu präsentieren. Wir sehen uns auch nicht als Konkurrenten zum Krug der Stadt München, sondern als Ergänzung”, sagte Schottenhamel. “Entworfen, designt und entwickelt” worden, sei der Krug von dem Münchner Künstler Maximilian Fliessbach. Das Sammlerstück koste “dasselbe wie im Vorjahr, 22 Euro so, und 36 Euro mit Zinndeckel”.
In der Mitte steht laut dem Künstler eine “Bavaria als Bier- oder Hopfenkönigin”. An ihrer einen Seite sitzt ein “braver Löwen” und auf der anderen Seite hat sie eine “goldene Tafel mit den Wappen der Münchner Biere”. Umringt ist sie, strahlenförmig angeordnet, “von sogenannten Wirtshausauslegern, also Wirtshausschildern, mit den Namen der großen Zelte, der 15 Wirtsfamilien und der Jahreszahl der jeweils ersten Erwähnung”. Den Zinndeckel wird eine Hopfendolde zieren.
Kabarettistin Liesl Weapon war ebenfalls dabei. Sie ruft auch in diesem Jahr wieder zum “Prostspenden” auf. “Damit sollen die Menschen dazu animiert werden, für jede Maß Bier, die sie auf der Wiesn trinken, einen Euro zu spenden”. Das sei aber freiwillig und nicht im Bierpreis einkalkuliert. “Nicht, dass Sie meinen, ich versuche damit zu rechtfertigen, wieso der Bierpreis leicht angestiegen ist”, lachte Inselkammer. Der Bierpreis beträgt in diesem Jahr zwischen 10,80 Euro und 11,80 Euro – liegt damit im Schnitt um 3,11 Prozent höher als im Vorjahr.
Im vergangenen Jahr, dem ersten Jahr der Aktion “Prostspenden”, seien immerhin “50.000 Euro” zusammengekommen. Die Wirte unterstützen die Aktion gern. “Wir Wirte haben auch nochmal 10.000 Euro dazu gespendet”, sagte Inselkammer. Alles, was bei “Prostspenden” generiert wird, komme ebenfalls der Münchner Tafel zugute.
Das 186. Münchner Oktoberfest findet vom 21. September bis zum 06. Oktober auf der Münchner Theresienwiese statt. “O’zapft” wird traditionell vom Oberbürgermeister, aktuell Dieter Reiter (61), am Auftaktsamstag um 12 Uhr im Schottenhamel Festzelt.
(ili/spot)