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NRW – ganzes Dorf von Protestlern besetzt – aus einem traurigen Grund!

Erst vor wenigen Tagen hatte der letzte Einwohner von Lützerath seinen Bauernhof verlassen. Denn seit einiger Zeit ist beschlossene Sache, das Lützerath verschwinden muss – aber warum? Nun scheint sich das Blatt zu wenden – denn alle Häuser des Dorfes wurden von 150 Protestlern besetzt – wofür kämpfen die Demonstranten in dem verlassenen Dorf?

Aktivisten besetzen verlassene Ortschaft

Wer im Augenblick durch Lützerath fährt, dem schalt klassische Musik entgegen. Die Aktivisten haben bereits überall Steine aufgestapelt, für den Fall, dass die Polizei die Räumung des besetzten Gebiets durchführen will. Neben Transgender-Flaggen findet man nun auch überall Spruchbänder gegen den Kapitalismus und die Polizei. Auch einer Palästinenserfahne weht im Wind. Spruchbänder für das Klima findet man hier bisher allerdings eher nicht. Doch genau dies ist für Organisator David Dresen (31) offenbar wichtig. Dieser ist Sprecher der Gruppe “Alle Dörfer bleiben“und besetzt den Ort zur Zeit mit anderen Gruppen mit dem Namen “Extinction Rebellion“, “Fridays for Future“ und “Lützerath lebt“. Die Tage vertreiben sich die Besetzer mit Partys und Vorlesungen. “Für mich ist das ein Kultort“, erklärt Dresen, an dem nicht die Regeln gelten, die ansonsten in der Gesellschaft angewendet werden. Die meisten der Mitstreiter hausen in Zelten und Baumhäusern. “Wenn man das Klimaziel mit 1,5 Grad ernst nimmt, darf der Tagebau von Lützerath nicht weitergehen“, fordert Dresen und erklärt, dass er die Ortschaft beim Anrücken der Beamten verteidigen will.

Drohen gewalttätige Auseinandersetzungen?

Die meisten der Protestler seien laut Dresden friedliche Leute, die niemanden verletzen wollten. Trotzdem prangen im Camp Banner mit der Aufschrift “All Cops are targets“ (Alle Polizisten sind Ziele). Nun wollen auch die ehemaligen Besetzer das Hambacher Forst nach Lützerath kommen. Wie es scheint, ist man bereit, die kleine Ortschaft bis zum bitteren Ende zu verteidigen. In diesem Zusammenhang hatte Michael Mertens, der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei, an die Besetzer appelliert, die Verhältnismäßigkeit ihrer Proteste zu überdenken. “Auf beiden Seiten stehen junge Menschen, die erst am Anfang ihres Lebens stehen“, versuchte der Polizist das Niveau der Konfrontation ein wenig zu senken. In den nächsten Tagen jedoch wird eine Auseinandersetzung wohl nur schwer zu vermeiden sein.

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