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Notruf vom Volksfest! Achterbahn bleibt stecken - Menschen in den Waggons gefangen

Hamburg – Ein dramatisches Ereignis überschattete den Betrieb beim Hamburger Dom, dem größten Volksfest Norddeutschlands, das jährlich bis zu 1,5 Millionen Besucher anlockt. Am Montagabend gingen um 22.14 Uhr besorgte Notrufe ein: Der „Höllenblitz“, die weltweit größte transportable Indoor-Achterbahn, hatte einen Defekt - und die Fahrgäste stecken in den Gondeln fest! Umgehend rückte die Feuerwehr aus, begleitet von einem Löschzug, Rettungswagen, einem Notarzt und speziell ausgebildeten Höhenrettern.

Alarm auf dem DOM! In luftiger Höhe gefangen!

In der misslichen Lage befand sich der 40-jährige Marco aus Nürnberg. Er war beruflich in der Hansestadt und hatte nach einem Tagungstag zusammen mit Kollegen den Abend auf dem Hamburger Dom verbracht: "Wir wollten die letzte Fahrt des Tages genießen. Zu dritt waren wir alleine in der Gondel." Die offizielle Website der Achterbahn verspricht eine rasante Reise durch eine im Stil von Indiana Jones gestaltete alte Mine – eine Abenteuerreise bei bis zu 80 km/h auf einer fast 900 Meter langen Strecke, ganz ohne Loopings. Doch dann kam es zur Panne: Die Bahn kam abrupt zum Stehen, eine Rettungsaktion von etwa einer Stunde begann.

Humor in der Notlage

Christian Kossmann, der Einsatzleiter der Hamburger Feuerwehr, erklärte gegenüber der Presse: "Uns erreichte zuerst die Meldung, dass Personen in 20 Metern Höhe festsitzen würden. Tatsächlich aber waren es sechs Meter. Mit einer Drehleiter konnten wir nicht herankommen, stattdessen setzten wir Leitern und unsere Höhenretter ein." Trotz der prekären Situation bewahrte Fahrgast Marco seinen Humor und kommentierte: "Für die sieben Euro Eintritt haben wir definitiv eine besondere Erfahrung gemacht. Die Feuerwehr hat uns sicher abgeseilt – eine professionelle Aktion."

Der Betreiber der Achterbahn, Willi Ottens, gab an, der Stillstand sei auf einen Ausfall der Antriebsmotoren zurückzuführen. Im Hinblick auf die Sicherheit der Fahrgäste und wegen der Höhenangst einer der Personen wurde die Feuerwehr zur Unterstützung gerufen. Ottens versicherte: "In Abstimmung mit den Behörden werden wir den Betrieb erst dann wieder aufnehmen, wenn alles gründlich überprüft wurde und für sicher befunden ist." Erst im vorangegangenen September hatte es im „Höllenblitz“ auf dem Münchner Oktoberfest einen Zwischenfall gegeben, als ein Zug nach dem Ausfall von zwei Antriebsmotoren zurückrollte und mit einem stehenden Zug kollidierte, wobei acht Personen leicht verletzt wurden.