Es gibt neue Vorwürfe gegen den Star-Koch Alfons Schuhbeck (75). Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt nun auch wegen Insolvenzverschleppung und Betrug in Zusammenhang mit Corona-Hilfen, berichten die Zeitungen "Münchner Merkur“ und die "tz“.
Anne Leiding, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, bestätigte die laufenden Ermittlungen auf Anfrage am Donnerstag. Nach ihren Angaben neigen sich die Ermittlungen dem Ende zu, und das Verfahren könnte bald abgeschlossen werden. Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. Bereits im vergangenen Jahr trat Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung an. Das Landgericht München I hatte ihn zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Er soll 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben und mehr als 1000-mal Geld aus den Kassen seiner Restaurants entnommen haben, um es verschwinden zu lassen. Schuhbeck gestand, dass ein von ihm bei einem IT-Experten in Auftrag gegebenes Computerprogramm dabei geholfen hat.
Ursprünglich saß Schuhbeck in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech ein, wurde jedoch später in eine Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld verlegt. Im Februar erhielt er Freigang und durfte zeitweise den Knast verlassen. Anfang Juni durfte er sogar zwei Nächte zu Hause im eigenen Bett verbringen. Schuhbeck war lange Zeit ein prominenter Teil der Münchner Gesellschaft und bewirtete selbst Prominente wie die Queen, die Beatles und den FC Bayern München. Sein Name war jahrelang eine bekannte Marke, und er betrieb ein umfangreiches Firmengeflecht mit Restaurants, Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden. Trotz seiner prominenten Position meldete er Insolvenz für seine Münchner Restaurants an, und im vergangenen Jahr wurde auch ein Insolvenzverfahren gegen ihn persönlich eröffnet. Heute sind von seinem einstigen Gastro-Imperium nur noch die Gewürzläden übrig geblieben, in denen er bis kurz vor Haftantritt Kochkurse gab.