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Mehr als 60 Verletzte bei Proteste gegen Israel in Istanbul

Bei Protesten gegen Israel sind in der Türkei dutzende Menschen verletzt worden. Wie die Regionalregierung in Istanbul am Mittwoch mitteilte, gab es in der türkischen Metropole am Dienstagabend vor dem israelischen Konsulat bei Protesten wegen des tödlichen Beschusses eines Krankenhauses in der Stadt Gaza gewalttätige Ausschreitungen. Dabei seien 63 Menschen verletzt worden, darunter 43 Polizisten.

Die Ausschreitungen waren den Angaben zufolge ausgebrochen, als einige Demonstrierende versuchten, die Sicherheitsabsperrung vor dem israelischen Konsulat zu durchbrechen und in das Gebäude einzudringen. Die Polizei nahm fünf Menschen fest.

Die Regionalregierung teilte überdies mit, während der Ausschreitungen habe ein 65 Jahre alter Mann einen Herzanfall erlitten. Er sei später im Krankenhaus gestorben. Außer in Istanbul hatten sich auch in der türkischen Hauptstadt Ankara zahlreiche Demonstrierende wegen des Krankenhaus-Beschusses in Gaza versammelt, pro-palästinensische Parolen skandiert und Israel für den Beschuss verantwortlich gemacht. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan machte Israel für den Beschuss verantwortlich.

Der Vorfall in Gaza mit hunderte Todesopfern löste Massenproteste gegen Israel in zahlreichen Ländern der Welt aus. Die israelischen Behörden riefen ihre Bürger am Dienstagabend wegen "der zunehmenden terroristischen Bedrohung gegen Israelis im Ausland" dazu auf, die Türkei so schnell wie möglich zu verlassen. Für Israelis gilt für Reisen in die Türkei nun die höchste Warnstufe.

Das Auswärtige Amt in Berlin hob am Mittwoch in seinen Reisehinweisen für die Türkei hervor, dass es dort zu "spontanen, pro-palästinensischen Protestkundgebungen und gewaltsamen Ausschreitungen" kommen könne. Deutsche Staatsbürger in der Türkei sollten daher "Demonstrationen und größere Menschenansammlungen" meiden, sich über die aktuelle Lage vor Ort informieren und sich "besonders vorsichtig" verhalten.

yb/jes