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Lindner: "Ampel" muss nach Landtagswahlen Regierungsarbeit kritisch überprüfen

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat nach den Wahlschlappen in Hessen und Bayern eine eingehende Überprüfung der Arbeit des Ampel-Bündnisses gefordert. "Die Koalition insgesamt muss ihre Arbeit kritisch reflektieren", sagte Lindner am Montag in Berlin. Themen wie die wirtschaftliche Entwicklung und die Eindämmung von Migration hätten die Menschen "elektrisiert und mobilisiert". 

Dies seien Themen der FDP, die aber zur Wahl anderer Parteien geführt hätten, ergänzte der Parteichef. Die FDP habe nicht profitieren können, weil sie in der Ampelkoalition ihre thematische Schwerpunkte nicht habe darstellen können. Lindner betonte, dass auch SPD und Grüne Stimmen verloren hätten: "Alle drei Koalitionspartner haben Federn gelassen." Die Regierungsparteien würden nicht individuell von den Menschen bewertet, sondern als Ampel zusammen. 

Die drei Parteien müssten nun die Wahlergebnisse "miteinander aufarbeiten", sagte Lindner. Ein erstes vertieftes Gespräch könne bei der Sitzung des Koalitionsausschusses am 20. Oktober stattfinden. Dieses Format sei dafür "sicher geeignet", sagte der FDP-Politiker. Einem möglichen Koalitionsbruch erteilte Lindner jedoch eine Absage: "Die FDF ist eine staatstragende Partei, wir setzen unsere inhaltliche Akzente in der Koalition."

Die Liberalen hatte bei den Landtagswahlen vom Sonntag schwere Verluste hinnehmen müssen. In Bayern flog die Partei mit nur noch drei Prozent der Stimmen aus dem Landtag. In Hessen büßte sie 2,5 Prozentpunkte ein und schaffte nach vorläufigem Ergebnis mit fünf Prozent gerade noch den Einzug in das Landesparlament.

awe/mt