Millionen Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherungen müssen sich nun auf einen Beitragsschock einstellen! Diese Woche trifft sich der sogenannte "Schätzerkreis", dem unter anderem Vertreter des Gesundheitsministeriums und der Krankenkassen angehören, um die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung zu bewerten. Experten sind sich einig: Zum Jahreswechsel könnten die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung auf ein Rekordhoch ansteigen.
Die brisanten Zahlen des "Schätzerkreises" werden heute veröffentlicht – und es könnte ein schwarzer Mittwoch für die Beitragszahler werden. Jens Baas (57), Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, rechnet gegenüber dem "Handelsblatt“ mit einer Erhöhung von bis zu 0,8 Prozentpunkten. Das würde bedeuten, dass die Beiträge insgesamt auf 17,1 Prozent steigen (derzeit 16,3 Prozent, wobei Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte zahlen). Für Arbeitnehmer mit einem Bruttolohn von 2.500 Euro wären das 10 Euro mehr pro Monat, bei 3.500 Euro wären es 14 Euro zusätzlich und bei 4.500 Euro sogar 18 Euro monatlich mehr.
Auch DAK-Vorstandschef Andreas Storm (60) äußerte sich besorgt gegenüber BILD: "Die Bundesregierung hat die im Koalitionsvertrag vereinbarte Steuerfinanzierung für die Krankenkassen nicht umgesetzt. Dazu gehört die Finanzierung der Beiträge für Bürgergeld-Empfänger aus Steuermitteln. Das wird wohl zu einem der größten Beitragssprünge seit Jahrzehnten führen.“ Die finanzielle Lage vieler Kassen ist besorgniserregend! Bereits in diesem Jahr mussten 25 allgemein zugängliche Krankenkassen ihre Beiträge erhöhen, wie eine Analyse des Deutschen Finanz-Service Instituts für BILD zeigt.
Thomas Lemke (53), Geschäftsführer des Deutschen Finanz-Service Instituts, erklärte gegenüber BILD: "Die Krankenkassen sind gezwungen, die Beiträge anzuheben, um die gestiegenen Kosten zu decken. Vor allem Krankenhausbehandlungen, Pflege und Arzneimittel belasten die Kassenfinanzen. Ohne diese Erhöhung droht einigen Kassen der finanzielle Zusammenbruch.“