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Kinder von ermordeter Mutter sollen nach Vietnam abgeschoben werden

Tragödie in Ratekau (Schleswig-Holstein): Kinder müssen um ihr Zuhause bangen

Im Oktober 2022 wurde in einem Asia-Imbiss in Bad Schwartau eine 37-jährige Frau von ihrem Ehemann zu Tode geprügelt. Die vier Kinder des Paares, drei Mädchen und ein Junge im Alter von 3 bis 12 Jahren, stehen schockiert neben ihrer toten Mutter. Überall ist Blut.

Landrat lehnt Verbleib der Kinder in Schleswig-Holstein ab

Der ostholsteinische Landrat Timo Gaarz (45, CDU) ist erst seit zwei Monaten im Amt. Der Vater wird im Juni 2023 zu zehn Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Die traumatisierten Geschwister finden bei Pflegeeltern Halt. Doch nun sollen sie nach Vietnam abgeschoben werden - zur Familie des Vaters, der sie getötet hat. Landrat Gaarz lehnt den Verbleib der Kinder in Schleswig-Holstein ab.

Pflegeeltern kämpfen für den Verbleib der Kinder

Die drei Paare, die sich liebevoll um die Kinder kümmern, sind entsetzt über diese Entscheidung. Sie haben eine Petition auf "change.org" gestartet: "Keine Abschiebung der vier Kinder der ermordeten Mutter in Bad Schwartau". Fast 8000 Menschen haben bereits im Netz unterschrieben.

Kinder sollen bei Pflegeeltern bleiben

Matthias Steinebach (54) und seine Frau Heike (56) kümmern sich liebevoll um die dreijährige Halbwaise. Sie möchten nicht, dass das Mädchen nach Vietnam abgeschoben wird, da es die Menschen dort nicht kennt, die Sprache nicht spricht und bei ihnen bleiben möchte. Die Pflegeeltern haben die Kleine getröstet und ihr Halt gegeben, da sie schwer traumatisiert war.

Landrat sieht keine Bedenken für eine Rückführung

Landrat Gaarz hat erklärt, dass die Lebensverhältnisse der Familie vor Ort überprüft wurden und es keine Bedenken für eine Rückführung gibt. Das Ziel sei, dass die Kinder bei ihrer Familie leben und entsprechend ihrem kulturellen Hintergrund aufwachsen.

Pflegeeltern kämpfen weiter

Die Pflegeeltern sind besorgt, dass der Vater die Kinder nach seiner Haftzeit zu sich nehmen könnte. Sie geben nicht auf und kämpfen weiterhin um den Verbleib der Geschwister.

Letzte Hoffnung: Gespräch mit dem Landrat

Die Pflegeeltern hoffen auf ein Gespräch mit dem Landrat, das am Mittwoch stattfinden soll.