114477:

Kein Impfstoff für Kinder! Alle Corona-Impfstoffe erst ab 16-Jahren – wie schützen wir unsere Kinder?

Seit einigen Tagen sind nun bereits 3 verschiedene Impfstoffe für die Impfungen gegen das Coronavirus in Europa zugelassen. Allerdings wird keiner dieser Impfstoffe für die Impfung von Jugendlichen und Kindern genutzt werden. Stattdessen werden die Kinder wohl so schnell nicht gegen das Coronavirus geimpft werden. Hier nun die Gründe für diese Entscheidung.

Impfstoffe entwickelt – Kinder haben keine Priorität

Seit kurz vor Weihnachten bis heute sind insgesamt 3 Impfstoffe für die europäischen Ländern zugelassen worden. Doch ein scheint klar: Kinder werden damit erst einmal nicht geimpft. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Zulassung des Impfstoffs in Europa für Jugendliche ab 16 Jahren ausgeschrieben. Wie das Robert-Koch-Institut auf seiner Webseite mitteilt, sei vorerst kein Impfstoff für Kinder geplant. Dies hat zuallerst einmal damit zu tun, dass die augenblickliche Priorität darauf liegt, “diejenigen zu schützen, die am schwersten an Covid-19 erkranken”, schreibt die Pressestelle des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf Anfrage. “Das sind bei Covid-19 insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, aber auch bei jüngeren Erwachsenen wurden schwere Verläufe und langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen erfasst”, schreibt das RKI weiter. Allerdings geht man davon aus, dass die flächendeckende Impfung der Erwachsenen in der Folge dann auch einen positiven Effekt auf die Kinder haben wird. Wenn die Anzahl der Infektionen durch das Virus deutlich gesenkt wird, wirkt sich dies natürlich auch positiv auf die Ansteckungszahlen bei Kindern aus.

Erprobung zuerst an Erwachsenen

Bisher sind die entwickelten Impfstoffe zuerst fast ausschließlich an Erwachsenen getestet worden. Allerdings unterscheiden sich bei einer Impfung für Kinder oft die Dosis, die Applikationsart oder auch der zeitliche Abstand zwischen den Impfungen. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Impfstoffe vor der Zulassung ein klinisches Prüfungsprogramm durchlaufen. In diesem Zeitraum werden die Impfstoffe dann auf Wirksamkeit, sowie Sicherheit und Verträglichkeit getetstet, um deren sichere Verwendung zu garantieren. “Impfstoffe, die nicht ausschließlich für das Säuglings- und Kleinkindalter entwickelt werden, prüft man zuerst an Erwachsenen”, stellt das Paul-Ehrlich-Institut in diesem Zusammenhang fest. Kleine Kinder sind generell für die Erprobung von Impfstoffen ungeeignet. “Fast alle Teile des Immunsystems sind erst am Ende des Kleinkindalters, also mit fünf Jahren, vollständig ausgebildet”, erklärt Prof. Hans-Iko Huppertz, der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ). “Und auch dann gibt es immer noch Antigene, mit denen der Körper noch keine Erfahrungen gesammelt hat”, zeigt Huppertz weitere Schwierigkeiten auf.

Erste Impfstofftests an Minderjährigen

Mittlerweile habe erste Pharmaunternehmen mit der Testung ihrer Impfungen auch an Jugendlichen begonnen. Doch bisher gibt es zu diesen Tests offenbar noch keine ausführlichen Daten. Erst wenn diese ausgewertet sind und mit garantiert keinen schweren Nebenwirkungen zu rechnen ist, kann mit einem Impfstofftest bei Kleinkindern begonnen werden. Dies wird aber vermutlich noch einige Zeit dauern. Allerdings sollte dieses Vorgehen auch kein zu großes Problem sein, denn bisher gibt es weltweit kaum Fälle bei denen eine Covid-19-Erkrankung bei Kleinkindern einen ernsten Verlauf genommen hat.

Beliebteste Artikel Aktuell: