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Junger ukrainischer Arzt stirbt an seinem 1. Arbeitstag – Russischer Beschuss fordert Todesopfer in Region Cherson

Am ersten Tag seiner beruflichen Tätigkeit konnte der junge Arzt seinen Dienst nicht einmal vollenden. Bei einem Angriff auf ein Krankenhaus in der ukrainischen Stadt Cherson durch russische Truppen wurde am Dienstag ein junger Arzt getötet. Vier weitere Mitarbeiter der Klinik wurden teilweise schwer verletzt, befinden sich jedoch außer Lebensgefahr.

Arzt stirbt bei Beschuss eines Krankenhauses

Die medizinische Einrichtung, die sich in der südukrainischen Stadt am Fluss Dnipro befindet, wurde gegen 11:10 Uhr Ortszeit von russischen Truppen beschossen. Ärzte ohne Grenzen, eine Hilfsorganisation, verurteilte den Angriff auf das Krankenhaus in der Region Cherson auf das Schärfste. Der junge Arzt namens Dmytro Bilyi hatte gerade seinen ersten Arbeitstag als HNO-Arzt begonnen, als eine Granate in das Krankenhaus einschlug und einen Operationssaal traf. Berichten ukrainischer Medien zufolge erlag Bilyi seinen Verletzungen, die durch die Granatsplitter verursacht wurden. Auf Fotos, die von lokalen Medien veröffentlicht wurden, sind die Blutspuren auf dem Boden nach dem Einschlag der Granate sichtbar. Dmytro Bilyi hatte im Jahr 2021 seinen Abschluss als Arzt an der Medizinischen Universität Saporischschja gemacht, an der er im Jahr 2015 sein Studium aufgenommen hatte. Kurz darauf begann er sein ärztliches Praktikum im E. E. Karabelesch-Krankenhaus in der Stadt. Trotz der täglichen Angriffe durch die russischen Truppen blieb er in der Stadt, wie ukrainische Medien berichten.

Kollegen trauern um getöteten Arzt

Seine Studienkollegen trauern um den “freundlichen, fröhlichen” Kollegen. In einem Beitrag auf der Facebook-Seite des Studentenrates der Medizinischen Universität Saporischschja heißt es: “Er war freundlich, fröhlich, eine großartige Begleitung und lächelte immer.” Die Anteilnahme an seinem Tod ist auch in den sozialen Netzwerken groß, viele Menschen trauern um den jungen Arzt. Die medizinische Einrichtung erhielt Unterstützung von Ärzte ohne Grenzen, darunter psychosoziale Hilfe für Menschen sowie medizinische Ausrüstung. Zum Zeitpunkt des Angriffs befand sich kein Mitarbeiter der Hilfsorganisation im Krankenhaus. Cherson wurde bereits zuvor regelmäßig beschossen. In der Regionalhauptstadt waren bei russischen Angriffen laut ukrainischer Angaben am Montag vier Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden. Die Stadt gerät immer wieder ins Visier russischer Angriffe, nachdem ukrainische Truppen die nördlich des Flusses Dnipro gelegenen Gebiete der Region Cherson zurückerobert hatten. Im Juni sprengte Russland zudem den Kachowka-Staudamm und überschwemmte Teile der Region. Dies führte zu Dutzenden von Todesopfern und zur Überflutung ganzer Ortschaften.

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