Erneut endete die Fahrt eines ICE der Deutschen Bahn besorgniserregend, die alles andere als reibungslos verlief. Etwa 450 Fahrgäste mussten am späten Nachmittag stundenlangen ausharren, als ein ICE aufgrund eines technischen Defekts liegenblieb - dann musste der Zug evakuiert werden!
Der voll besetzte Zug war gerade auf der Strecke von München nach Berlin unterwegs, als er zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt zum Halt gezwungen wurde. Ein technischer Defekt führte zu einem unplanmäßigen Stopp nahe Eßleben im Landkreis Sömmerda, nachdem der Zug gerade den fast sieben Kilometer langen Finnetunnel passiert hatte. Die Situation an Bord verschlechterte sich schnell, als der Strom ausfiel und die Belüftungs- und Klimaanlagen versagten. Die Fahrgäste wurden mit stickiger Luft konfrontiert, was zu Kreislaufproblemen bei mehreren Passagieren führte. Die Feuerwehr musste daraufhin die Evakuierung der gestrandeten Fahrgäste koordinieren, wobei auch Rettungskräfte aus benachbarten Regionen hinzugezogen wurden. Mehrere Rettungswagen und ein Notarzt waren vor Ort, um den Passagieren medizinische Hilfe zu leisten. Zwei Personen waren in einem so schlechten Zustand, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Erst gegen 19 Uhr traf ein Ersatz-ICE ein, und die Fahrgäste konnten ihre Reise fortsetzen. Der defekte Zug wurde schließlich gegen 21.30 Uhr abgeschleppt. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten war die ICE-Strecke zwischen Berlin und München für etwa viereinhalb Stunden gesperrt, und rund 50 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Es ist nicht das erste Mal, dass es auf dieser Strecke zu Problemen kommt. Bereits im Januar mussten rund 90 Passagiere aus einem defekten ICE evakuiert werden, ebenfalls aufgrund eines technischen Defekts. Die Deutsche Bahn verzeichnet täglich 230 technische Störungen, und im Jahr 2022 mussten 40.000 Fahrten komplett ausfallen.