Bereits am 11 Juli wurde das Honor 8 für China vorgestellt und im August ist die internationale Version in Paris und San Francisco gefolgt.
Die Chinesen verstehen es immer wieder ansprechende Hardware in einer schönen Hülle zu verpacken und dennoch einen günstigen Preis anzubieten. Genau wie bei dem Vorgänger Honor 7. Da darf man sich also nicht wundern, dass auch bei der Vorstellung ihres neuesten Geniestreichs das Interesse ziemlich groß war – wogegen auch ich mich nicht wehren konnte. Dank der freundlichen Unterstützung von Tradingshenzhen, die mir das Gerät zu Verfügung gestellt haben, durfte ich testen, ob es an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann.
Huawei Honor 8 –Technische Daten :
Während der Vorgänger Honor 7 noch in einem quasi komplett blau gefärbten Kunststoffverpackung daher kam, ist Huawei bei der Verpackung des Honor 8 wieder auf umweltfreundlichen weißen Karton umgeschwenkt, was die Umweltschützer freuen wird. Auf der Frontseite ist der Schriftzug „Honor 8“ in goldenen Lettern eingestanzt. Ein kleiner Auszug der technischen Ausstattung befindet sich auf der Rückseite.
Im Bezug auf das mitgelieferte Zubehör beschränkt sich Huawei wie meistens auf das wirklich Nötigste: Das Smartphone, ein USB Typ-C Kabel, ein Netzteil für China – das europäische Modell kommt natürlich mit einem EU-konformen Netzteil – ein SIM Eject Tool zum Öffnen der SIM-Klappe und eine Garantiekarte. Auch eine Kurzanleitung in chinesischer Sprache liegt bei, welche analog dem Netzteil für Europa in Englisch respektive der jeweiligen Landessprache ist.
Auf der Frontseite befindet sich das 5.2 Zoll große, mit FullHD auflösende und von 2.5D Glas geschützte Display. Erfreulich ist, dass dieses gefühlt die komplette Front einnimmt. Genauso wie bei dem teureren Bruder Huawei P9 kommt als Schutz vor lästigen Fingerabdrücken und Kratzer Corning Gorilla Glass in der dritten Generation zum Einsatz. Auf der oberen Seite des Displays sitzen die üblichen Sensoren für Annäherung und Helligkeit, während sich in der Ohrmuschel eine dezente mehrfarbige Status-LED befindet, welches im Vergleich zum Honor 7 optisch deutlich besser zu erkennen ist bei neuen Mitteilungen. Schön zu sehen, dass Huawei tatsächlich aus dem Fehler des Vorgängers gelernt hat. Für die Selfi-Fans unter euch verbaut Huawei eine 8 Megapixel auflösende Frontkamera und diesmal haben die Chinesen auf einen Frontblitz verzichtet. Bis auf den „Honor“ Schriftzug findet sich unterhalb des Displays nichts wieder, hier setzt Honor nach wie vor auf On-Screen-Buttons, was mich als Fan dieser Tasten freut. Ob das nun gut oder schlecht ist, soll jeder für sich entscheiden.
Auf der Stirnseite des Gehäuses befindet sich ein IR-Blaster zur Steuerung von Fernsehern, DVD-Playern, Klimaanlagen und mehr. Oder auch als Fernauslöser für Canon oder Nikon DSLR-Kameras. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite sitzt eines der beiden Mikrofone für die Geräuschunterdrückung. Damit es auch keine Probleme mit dem Empfang gibt, sind links und rechts am Gehäuse noch zwei Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff integriert. Auf der rechten Seite des Gerätes befinden sich der Lautstärkeregler und der Powerbutton.
Die Knöpfe bestehen wie der Rahmen des Gerätes ebenso aus hochwertigem Aluminium. Sie besitzen einen für mich hervorragenden Druckpunkt und sind fest im Gehäuse verbaut. Ein Wackeln oder ähnliches konnte ich bei unserem Testgerät nicht mal ansatzweise feststellen. Links wiederum sitzt der SIM-Slot, bei welchem es sich um einen Hybrid-Slot handelt. Sprich man kann entweder zwei SIM-Karten im Nano-Format nutzen oder eine Nano-SIM plus eine MicroSD-Speicherkarte. Sonst findet man nichts mehr auf der linken Seite. Rein von der Optik her gesehen stört kein unnötiges Element die Optik des Honor 8.
Auf der unteren Seite des Gehäuses befindet sich USB Typ-C Anschluss, welcher mittlerweile Gottseidank zum Standard gehört. Jedoch entpuppt sich dieser bei genauerem Hinsehen als kleine Mogelpackung: Rein physisch handelt es sich zwar um einen Anschluss nach dem USB Typ-C Standard, aber nicht bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Hier setzt Huawei auf den üblichen MicroUSB 2.0 Standard für Ladestrom und Datenübertragung. Rechts vom USB-Port befindet sich der Mono-Lautsprecher, der idealerweise auf der unteren Seite verbaut ist, womit der Ton direkt auf den Nutzer gestrahlt wird, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Links ist glücklicherweise noch die 3.5 mm Audiobuchse verbaut, welche ein gewisser Hersteller aus Cupertino bei seinen neuesten Modell gestrichen hat und als neusten (=teuren) Standard verkaufen möchte. Wer noch eine Aussparung für das Hauptmikrofon sucht, wird Keine finden, da Huawei das Mikrofon hinter der Aussparung des Lautsprechers integriert hat. Neben der Aussparung und der 3.5 mm Audiobuchse befinden sich wie schon oberhalb der Knöpfe und SIM-Klapp links und rechts zwei Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff, um stets ein guten Empfang zu garantieren.
Die Rückseite wird von zwei jeweils 12 Megapixel auflösenden Kameras mit einer f/2.2 Blende und einem Laser-Autofokus nebst Dual-Tone LED-Blitz geziert. Letzteres kennt man schon etwas länger von LG.Unterhalb der Kameras findet man den kreisrunden Fingerabdrucksensor, der auf den Namen „Fingerprint 3D“ getauft wurde. Letzterer ist mit einer Reaktionszeit von unter 0.4 Sekunden einfach nur als superschnell zu bezeichnen. Der Clou ist, dass der Fingerabdrucksensor zugleich als Smartkey fungiert, welcher mit dem Honor 7 eingeführt wurde. Hierbei handelt es sich um eine nahezu komplett frei belegbare zusätzliche Taste.Zur guter Letzt findet man unter dem Fingerabdrucksensor noch den üblichen Schriftzug des Herstellers. Genauso wie die Front wird auch die Rückseite mit 2.5D Corning Glass 3 geschützt, was sich im Vergleich zu meinem Xiaomi Mi5 nach richtigem Glas anfühlt. Dieses setzt sich laut Huawei aus 15 verschiedenen Schichten zusammen und soll dadurch sehr stabil sowie Kratzfest sein.
Die „wichtigste“ Besonderheit ist allerdings, dass das Glas bei Lichteinfall auf eine gewisse Art und Weise reflektiert (besonders auffallend bei der blauen oder schwarzen Version), dass man sein Honor 8 gerne hin und wieder mal ins Licht halten will um diese Reflektionen zu bestaunen.Wer sich sich für das weiße, goldene oder blaue Modell entscheidet, der sollte auch keine Probleme mit den Fingerabdrücken haben. Bei dem weißen Modell hält sich das Geschmiere in Grenzen, aber das goldene Modell zieht Fingerabdrücken an wie der sprichwörtliche Honigtopf den Bären. War die Rückseite des Xiaomi Mi5 schon extrem rutschig, so steht das Honor 8 dieser in nichts nach. Es ist schon öfters vorgekommen, dass das Honor 8 auf glatten Oberflächen sich selbstständig gemacht hat. Für wen das ein Dorn im Auge ist, empfehle ich eine Schutzhülle oder einen passenden Bumper zu verwenden. Wer sich auf die Suche nach Spaltmaßen oder knarzenden Stellen im Gehäuse begibt, der sucht zum Glück vergeblich.Insgesamt liegt das Honor 8 sehr gut in der Hand fühlt sich auch sehr edel an. Es ist einfach nur hochwertig verarbeitet und kommt mit viel Liebe zum Detail zum Käufer.
Das 5.2 Zoll große FullHD Panel aus der japanischen Displayschmiede Sharp basiert auf der IPS-Technologie, was zu einer scharfen Pixeldichte von 423 ppi führt. Dementsprechend ist das Display kristallklar und gestochen scharf – auch ohne 1440p-Auflösung für VR-Liebhaber oder der Sharp-eigenen und IPS-überlegenen IGZO-Technologie. Selbst bei genauerem Hinschauen lassen sich einzelne Pixel schwer erkennen, geschweige denn Ausfransungen an den Buchstaben. Das von Sharp hergestellte Panel soll 96 Prozent des NTSC-Farbraums abdecken. Leider kann ich das auf Grund fehlender Labortechnik nicht selbst überprüfen und muss somit Huawei einfach mal glauben. Bei der Displayfertigung wurde das Panel optisch laminiert, was Reflexionen von vorne und auch von der Seite deutlich abschwächen soll. Dadurch ist die Ablesbarkeit sowohl von der Seite als auch von unten hervorragend.
Auf Bildern oder im ausgeschalteten Zustand wirkt es fast so als wäre der Rahmen des Honor 8 extrem dünn. Allerdings ist das nur eine optische Täuschung, da ein dünner aber sichtbarer schwarzer Rahmen um das Display herum verläuft, sobald das Gerät eingeschaltet ist. Im Vergleich zum Honor 7 ist der Rahmen trotzdem merklich dünner und somit auch weniger auffällig.Die gute Farbdarstellung und der gute Kontrast liegen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Im Vergleich zu meinem Xiaomi Mi5 ist es etwas weniger gesättigt, wodurch Bilder und Videos etwas blasser aussehen trotz DCI-P3-kompatibler Technik, welche 25 Prozent mehr vom sichtbaren Farbspektrum im roten Bereich darstellen kann.Ab Werk ist das Display etwas wärmer eingestellt, jedoch lässt sich die Farbtemperatur in den Einstellungen für das Display dem persönlichen Geschmack nach einstellen. Wer häufig auf dem Honor 8 liest, kann hierfür den Lesemodus verwenden.
Dieser reduziert den Blaulichtanteil drastisch und so werden die Augen vor allem Abends und Nachts deutlich geschont. Der automatische Kontrast reguliert das Display entsprechend der Umgebungshelligkeit. Im Alltag funktioniert die automatische Regelung auch sehr gut, leider fehlt die Einstellungsmöglichkeit für die Farbsättigung. Dennoch musste ich manchmal manuell etwas nachjustieren und das Display heller machen. Hier hoffe ich, dass Honor mit einem kleinen Update nach hilft.
Unter der äußerst schicken Hülle werkelt ein hauseigener HiSilicon Kirin 950 mit insgesamt acht Kernen. Diese setzen sich aus jeweils vier Cortex A53 und Cortex A72 Kernen zusammen, die im Big.LITTLE Prinzip abwechselnd arbeiten. Der A53-Cluster taktet hierbei mit bis zu 1.8 Ghz und der A72-Cluster mit bis zu 2.3 Ghz. Verglichen mit dem Vorgänger Kirin 930 aus dem Honor 7 bringt es der Kirin 950 somit auf bis zu 40 Prozent mehr Leistung und einen bis zu 60 Prozent niedrigeren Energieverbrauch. Erneut kommt bei Huawei auch ein kleiner i5 Co-Prozessor (kein Intel Core i5) zum Einsatz, der sich um Sensoren und andere Fitness-relevante Technik kümmert.In Sachen Grafik setzt der Kirin 950 auf eine ARM Mali T-880 GPU mit 4 GPU-Kernen und jeweils bis zu 900 Mhz. Im Vergleich zur ARM Mali T628 MP4 im Honor 7 ist die GPU-Leistung des neuen Kirin 950 laut Huawei sogar um bis zu 100 Prozent erhöht worden.Kleiner Funfakt am Rande: Es handelt sich um die gleiche GPU wie sie auch im Exynos 8890 des Samsung Galaxy S7/S7 Edge zum Einsatz kommt. Nur halt mit 4 anstelle von 12 Grafikkernen.
Damit es mit dem flüssigen Multitasking klappt, setzen die Chinesen von Honor auf einen anständig dimensionierten Arbeitsspeicher von 4 GB LPDDR4. Im Vergleich zum Quasi-Zwilling Huawei P9 mit dem schnelleren UFS-Speicher setzt Honor noch auf EMMC5.1 Speicher mit 64 GB Kapazität. Immerhin kommt dieser auch von Samsung.Falls der Speicher trotzdem mal knapp werden sollte, lässt sich dieser mittels MicroSD um bis 256 GB erweitern.
Daher waren meinen Erwartungen auch recht hoch, aber zur meiner Überraschung wurden meine Erwartungen auch tatsächlich erfüllt. Wo es noch bei dem Honor 7 leicht geruckelt hat, wurde im Honor 8 nachgebessert und optimiert, da bei den ersten getesteten Spielen und anderen Leistungshungrigen Apps keine Probleme auftraten. Es scheint mir fast so, als hätte Huawei dieses mal eine erheblich bessere Symbiose zwischen Hard- und Software gefunden und aus den Fehler der Vergangenheit gelernt.Nach den Tests zeigt sich die Hardware-Kombo als ungemein flüssig im Alltag. Kurze Pausen, Wartezeiten beim Öffnen von Apps oder eine zuckelnde Oberfläche? Nix davon habe ich während meines Testzeitraum feststellen können. In den Tagen die ich das Honor 8 nun nutze habe ich mich über die Leistung nicht im Geringsten beklagen müssen, nicht mal ansatzweise. Im Praxiseinsatz zeigt das Honor 8 zudem eine hervorragende Spieleleistung – Anspruchsvolle Spiele wie Asphalt 8, Need for Speed oder Real Racing 3 laufen flüssig und ohne Lags oder Framedrops. Nach einer Stunde erhitzt sich das Honor 8 lediglich auf 42.5 Grad. Dies ist zwar spürbar aber eben auch nicht weiter störend.
Dazu das passend GamePlay Video
Im Benchmark hinkt das Honor 8 mit seinem High-End SoC Kirin 950 trotz der neusten 16 Nanometer FinFET+ Fertigungstechnik der Konkurrenz hinterher. Auch wenn er weniger Punkte im Antutu Benchmark erreicht, wo ich persönlich keinen Wert drauf lege, schafft Huawei als einer der wenigen Hersteller seinen SoC optimal an seine Software anzupassen. Hier liegt der Vorteil der hauseigenen SoC-Produktion klar auf der Hand, wie man sie so oft schon von Apple erleben konnte.
Der Lautsprecher des Honor 8 ist laut, deutlich lauter als noch im Vorgänger Honor 7 und hat auch etwas mehr Bass. Bei höchster Lautstärke bleibt der Klang insgesamt erstaunlich klar, aber ab etwa 75 Prozent wird er höhenbetonter. Suboptimal ist die Position des Lautsprechers, da dieser recht schnell bei Spielen oder Videos anschauen mit der Hand schnell verdeckt wird. Über den Hi6402 Audiochip wird DTS- als auch 24-Bit Hifi-Sound unterstützt, sofern man entsprechende Kopfhörer besitzt. Der Klang über diese ist insgesamt sehr klar. Trotz des guten Soundchips gibt es rätselhafterweise keinen Equalizer, was sehr schade ist angesichts der potenten Technik. Hier verschenkt Honor definitiv Pluspunkte.
In den Einstellungen unter “Intelligente Unterstützung” gibt es den Punkt „Intelligente Headset-Steuerung“, wo sich z.B. über den internen Musikplayer Musiktitel aus einem chinesischen Musikdienst herunterladen lässt oder über die Soziale Netzwerke teilen, was leider nur innerhalb Chinas problemlos funktioniert. Die Tasten des beiliegenden Headsets lassen sich mit dieser Einstellung nicht nach Belieben anpassen wie man es z.B. von Xiaomi und dessen MIUI-Oberfläche her kennt.
Die Sprachqualität ist angenehm klar und die Lautstärke der Ohrmuschel ist ausreichend laut, mitunter aber fast schon zu laut. Störgeräusche während eines Telefonats gab es zu keinem Zeitpunkt, mein Gesprächspartner konnte mich laut und deutlich hören sowie verstehen. Die Geräuschunterdrückung hat ebenfalls hervorragend funktioniert.
In Sachen Schnittstellen für die Kommunkation nach Außen lässt sich Huawei respektive Honor dieses mal nicht lumpen und baut so ziemlich das Neuste vom Neusten ein, was dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Vor allem für ein Smartphone der gehobenen Mittelklasse ist die Ausstattung mehr als nur üppig. Zunächst werden zahlreiche Handynetze unterstützt: Vier Frequenzen im GSM-Standard, acht für UMTS-Netze und 7 wenn man über LTE surft. Wirklich blöd ist, dass auch die Chinaversion des Honor 8 wieder nur bedingt weltweit LTE-tauglich ist. Vor allem in Deutschland wird das fehlende LTE Band 20 vermisst werden. Wie immer sind Kunden von o2 und Vodafone – vor allem aber bei o2 – in Deutschlands Großstädten die Leidtragenden.
Abgesehen von diesem einmal mehr ärgerlichen Detail ist der mobile Empfang über LTE oder H+ hervorragend. Von einem der weltweit führenden Ausrüster für die Infrastruktur zur Kommunikation darf man das auch erwarten. Selbst VoLTE (Voice over LTE, Telefonieren über LTE) wird vom Honor 8 offiziell unterstützt. Ich hatte im städtischen Raum genauso wie auf dem Land fast immer volle Signalstärke in Netzen mit LTE und H+, selbst in einer Hochhaussiedlung und in Innenräumen.Erstmals kommt ein Dualband-fähiges WLAN-Modul mit Unterstützung der Standards 802.11 a/b/g/n bis hin zum Gigabit-fähigen ac-Standard zum Einsatz. Damit sollte theoretisch eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis 1.5 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Ich schaffe mit meinen Router, welcher auch WLAN-ac unterstützt, knappe 900 Mbits, also alles andere als langsam.Außerdem unterstützt das Modul auch Micracast, DLNA und Wifi-Direct. Im Bereich Bluetooth setzen die Chinesen auf den neusten Bluetooth 4.2 Standard.
Anders als beim Honor 7, wo man eine NFC-fähige SIM-Karte braucht, damit NFC überhaupt funktioniert, hat das Honor 8 einen richtigen NFC-Chip, wie man ihn auch von anderen Android-Smartphones her kennt.Das A-GPS Modell hat einen GPS-Fix meistens nach etwa knapp 1 Sekunde. Selbst wenn man durch den Tunnel fährt, findet es schnell wieder die verfügbaren Satelliten. Bei der Navigation quer durchs Land gab es auch keine Probleme und ich wurde stets zum gewünschten Ort navigiert.
Beim Honor 8 setzen die Chinesen auf einen großzügig dimensionierten 3000 mAh fassenden Akku, welcher auch Huawei’s Schnellladetechnik unterstützt. Das mitgelieferte Ladegerät liefert konstant 2A mit bis zu 9V und innerhalb von knapp 25 Minuten ist das Honor wieder zu 50 Prozent aufgeladen. Nach etwa einer Stunde und 30 Minuten ist das Huawei Honor 8 dann wieder vollständig aufgeladen. Mit meinen Anker Powerport und PowerIQ Technologie lädt es in gut 1 Stunde und 25 Minuten voll. Kurzum: Das Honor-eigene Netzteil holt alles raus was geht.
Laut dem Geekbench-Benchmark kommt das Honor 8 mit einer Akkuladung auf knapp 7 Stunden und 46 Minuten Ausdauer. Allerdings sollte man sich immer vor Augen halten, dass es sich nur um einen synthetischen Test handelt. Im Alltag kam ich mit dem Honor 8 auf gute 12 bis 14 Stunden mit einer Display-On-Zeit von etwa 2 bis 4 Stunden bei meiner Hardcore-Nutzung. Wenn ich mal das Honor 8 weniger genutzt habe, dann waren locker gut 1.5 Tage mit einer Display-On-Zeit von 2 bis 3 Stunden drin, was beides ein sehr guter Wert ist. Interessanterweise hält das Xiaomi Mi5 ähnlich lange, obwohl es mit 10 Stunden und 40 Minuten einen niedrigeren Benchmarkwert bei Geekbench erzielt.
Wenn es Abends mal später wird, kann den Stromsparmodus und der Ultra-Stromsparmodus die Akkulaufzeit etwas verlängern. Jedoch nicht immer so deutlich wie bei manchem Konkurrenten.Mit vielen Features war Huawei mit seiner EMUI-Oberfläche dem Stock Android schon immer recht weit voraus und so auch bei den Einstellungsmöglichkeiten für den Akku. Im Akkumanager lässt sich die Energieverbrauch einzelner Apps beeinflussen, die Leistung der CPU drosseln und den ROG-Stromsparmodus aktivieren. Mit dem Modus lässt sich die Auflösung des Displays künstlich von FullHD auf HD runterskalieren, damit man noch etwas Energie spart. Letztlich wird der Kirin 950 dadurch weniger stark zur Berechnung des Display-Inhaltes beansprucht, was im Umkehrschluss zu besagtem reduzierten Energieverbrauch führt.
Die Hauptkamera des Honor 8 nimmt Fotos mit 12 Megapixel auf, wobei dieses aus gleich zwei Einzelbildern zusammengesetzt wird. Denn ähnlich dem Quasi-Zwilling Huawei P9 sind auf der Rückseite gleich zwei Sensoren inklusive Objektive verbaut: Ein Objektiv mit Monochrom-Sensor und eines mit RGB-Sensor. Beide haben jeweils eine f/2.2 Blende. Bei Dunkelheit oder schlechten Lichtverhältnissen sorgt der zweifarbige LED-Blitz für Abhilfe. Bei dem jeweils eingesetzten Sensor handelt sich um den gleichen Sony IMX286 wie er schon im Huawei P9 und 9 Plus zum Einsatz kommt. Trotzdem: Auf einen echten Monochrom-Sensor verzichtet Honor bei seinem Honor 8 zwar nicht, setzt aber stattdessen auf einen speziellen Monochrom-Filter. Schuld daran ist meiner Information nach die fehlende Leica-Kooperation. Huawei hat die Lizenzrechte der Leica-Technologie nur für die P9-Reihe erworben, nicht aber für die Honor-Tochtermarke. Kompensiert wird dieser theoretische Nachteil wie bereits gesagt über einen Monochrom-Filter in den Live-Filtern der Kamera-App, der interessanterweise nicht auf den Monochrom Sensor zugreift.
Ich vermute mal, dass der Monochrom-Sensor unterstützend für den RGB-Sensor bei schlechten oder zu dunklen Lichtverhältnissen zum Einsatz kommt und natürlich für die Tiefenschärfe. Gänzlich verzichtet Honor dann doch nicht auf die speziellen technischen Möglichkeiten der Dual-Kamera. Das Honor 8 sowie das Huawei P9 (Plus) profitieren von den zwei Kameras, indem man aufgenommene Fotos nachträglich neu fokussieren kann, also die gespeicherten Informationen zur Tiefenschärfe dazu nutzt, um in einem Bild verschiedene Motive in den Vordergrund zu rücken. Die Tiefenschärfe des Honor 8 mit seiner festen Linse und Blende kommt der Tiefenschärfe meiner Canon 70D mit Wechselobjektiv schon verdammt nahe. Honor hat somit perfekte Arbeit geleistet und wirklich das Maximum aus der verbauten Technik herausgeholt. Respekt! Dank des PD/AF- und Laserautofokus klappt die Fokussierung sehr zügig und zuverlässig. Wie schon bei dem Huawei P9 (Plus) muss man auch mit dem Honor 8 auf einen optischen Bildstabilisator verzichten, was ein wenig Schade ist, da man noch ein einiges mehr aus den Kameras herausholen könnte. Trotz der zwei Kamera-Sensoren inklusive Objektiven schafft es Honor, das die Kameras komplett im Gehäuse integriert sind ohne einen störenden Kamerabuckel. Ein gewisser Hersteller aus Cupertino hat selbst mit nur einer Kamera bei seinem aktuellen Modell nach wie vor so seine kleinen Problemchen damit.
Im Tageslicht sind Fotos detailreich und scharf. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt das Grundrauschen der Bilder deutlich zu. Wenn man jedoch ein Stativ und eine Halterung für das Smartphone verwendet, lassen sich durchaus sehr schöne Bilder bei Dunkelheit machen. Was mich allerdings nicht wirklich verwundert, da bereits der Vorgänger Honor 7 in dieser Disziplin sehr positiv aufgefallen war. Im Vergleich zum Huawei P9 wirken die Farben der aufgenommenen Bilder trotzdem merklich blasser und es fehlt auch an Kontrast. Vermutlich ist dies auch mit der fehlenden Leica-Kooperation und dem dadurch fehlenden Algorithmus von Leica zu verdanken, welcher die Farbstärke des RGB-Sensors mit der Detailgenauigkeit des monochromen Sensors kombiniert. Neben FullHD und HD für Videoaufnahmen beherrscht das Honor 8 auch Slow Motion-Videos mit 120 fps und Zeitraffer. Auf 4K muss man hingegen gänzlich verzichten, was meiner Meinung auch kein Nachteil ist. Schließlich sind 4K-fähige Fernseher noch nicht so verbreitet.
Bei gutes Lichtverhältnissen
Bei Dunkelheit
Indooraufnahmen
Tiefenschärfeaufanahmen
Panormaaufnahmen
Nahaufnahmen
Hier noch ein Slow-Mo Video :
Bei der Kamera-App handelt es sich um dieselbe App wie sie auf dem Huawei P9 (Plus) vorinstalliert ist, nur eben ohne Monochrom-Modus aber mit Food-Modus, den das P9 nicht hat. Die App selbst ist recht einfach und verständlich aufgebaut, bietet viele Aufnahme-Modi wie z.B. Panorama, HDR, Nachtaufnahme, Lichtmalerei, Online-Übersetzung, Objektiverkennung oder 3D-Panorama.
Wer sich nicht auf die Automatik verlassen möchte oder mehr aus der Kamera herausholen will, für den gibt es einen manuellen Modus. Im Gegensatz zur Xiaomi Kamera-App bietet dieser bedeutend mehr Einstellungsmöglichkeiten wie etwa manuelle Belichtungszeit, Fokus oder Weißabgleich. Neu ist auch ein professioneller Video-Modus, in welchem fast die gleichen Einstellungen wie im manuellen Modus zur Verfügung stehen. Nur auf die manuelle Belichtungszeit muss man verzichten.
Klar, dass Honor 8 bei seinen neusten High-End Modell mit Android 6.0 Marshmallow das aktuelle mobile Betriebssystem von Google vorinstalliert. Ebenso darf die hauseigene Oberfläche EMUI in der aktuellen Version 4.1 nicht fehlen. Darüber hinaus hat Honor mit dem Honor 8 bewiesen, dass die Chinesen sehr wohl in der Lage sind, eigene Software-Features mit dem gewissen Mehrwert zu integrieren. Seit dem Honor 7 muss ich mich ganz klar als Fan der EMUI outen.So ist unter anderem die bessere weil funktionale Rechteverwaltung für einzelne Apps verglichen mit Stock Android zu nennen oder die zuvor bereits erwähnte Energieverwaltung. Außerdem gibt es unter EMUI auch viele nützliche Gimmicks wie WLAN+, womit sich bei schlechtem mobilen Internet automatisch das Honor 8 mit dem nächstgelegenen WLAN verbindet, die Bloatware sich fast vollständig deinstallieren lässt und z.B. die Nutzung des Fingerabdrucksensor: Mit dem Fingerabdrucksensor lässt sich per Fingertipp das Honor 8 entsperren, Anrufe annehmen, den Alarm stoppen, Fotos durchsuchen und mittels Wischgeste nach unten kann die Benachrichtigungssleiste herunter gezogen werden.
Auch unter EMUI 4.1 zieht Huawei das Motto „Wir brauchen keine App-Übersicht“ erneut konsequent durch. Wobei ich nach wie vor sagen muss, dass ich nicht wirklich ein Freund davon bin. Hier kommt der größte Vorteil seitens Android zum tragen: Die Freiheit, (fast) alles anzupassen. EMUI selbst schränkt hier blöderweise ein wenig ein und ist auch der Grund, bei Geräten ohne App-Drawer oder bei all meinen Geräten den Nova Launcher zu nutzen. Zusammen mit der integrierten Remote-App und dem Infrarot-Sender lässt sich das Honor 8 als Universalfernbedienung nutzen. Finde ich persönlich sehr praktisch und habe ich auch sehr häufig genutzt. Zudem ist EMUI optisch sehr ansprechend und wurde meiner Meinung nach mit viel Liebe zum Detail entwickelt.Kleiner Nachteil – Standardmäßig gibt es bei der China-Version des Honor 8 keinen Google Play Store und auch keine Google-Dienste. Allerdings installieren viele Import-Shops wie auch Tradingshenhzen den Play Store sowie die Google-Dienste vor, die mir freundlicherweise auch das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Um die Huawei-eigenen Dienste nutzen zu können, braucht es eine chinesische Rufnummer oder Mailadresse, um sich für ein Huawei-Konto zu registrieren. Mit der China-ROM funktionieren jedoch Google Now on Tap und Smartlock nicht richtig bis gar nicht.
Wie ich es schon von meinen Honor 7 gewöhnt bin, läuft auch EMIUI auf dem Honor 8 flüssig und Ruckler sucht man vergeblich. Mit dem Thema “monatlicher Sicherheitspatch” nimmt es Huawei aktuell nicht mehr so genau wie noch vor ein paar Monaten, da auf dem internationalen Modell der letzte Sicherheitspatch vom Juli 2016 ist. Dafür ist meine China-Variante des Honor 7 aktueller, ich hoffe dass Honor an dieser Stelle stark nachbessert.
Das Honor 8 ist meiner Meinung nach der wahre Flaggschiffkiller aus dem Hause Huawei. Es bietet ein wunderschönes Design mit hervorragender Verarbeitung, gepaart mit einer Performance die sich sehen lassen kann und EMUI flüssig auf das Display zaubert. Zudem gibt es noch sinnvolle Features die ich mir auch von anderen Hersteller wünschen würde. Das Honor 8 hat ein klasse Display trotz der oben erwähnten Schwächen. Der Akku ist groß genug und in Verbindung mit dem stromsparenden Kirin 950 kann man sehr gut über den Tag kommen.Lediglich zwei Kritikpunkte habe ich gefunden: Die Hauptkamera kann durch die fehlende Leica-Kooperation nicht ihr gesamtes Potential ausschöpfen und die fehlende Aktualität bei den Sicherheitspatches für Android.Nichtsdestotrotz gelingen Fotos sehr gut und sind mehr als ausreichend für die meisten Nutzer. Dank der zweiten Kamera kann man in Sachen Tiefenschärfe mit Effekten seiner Kreativität freien Lauf lassen. Ein OIS könnte trotzdem noch mehr aus der Kamera herausholen, aber vielleicht hält der OIS ja mit dem Huawei P10 respektive Honor 9 Einzug. Wer es größer mag, kann getrost zum Honor V8 greifen.