Am Landgericht Bochum hat am Mittwoch ein Prozess gegen eine Hebamme begonnen, die eine Hausgeburt betreute, bei der die Mutter starb. Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Angeklagte machte zu den Vorwürfen keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr fahrlässige Tötung vor.
Laut Gerichtsangaben hatte die 60 Jahre alte Hebamme die Hausgeburt der später gestorbenen Frau in Bochum am 9. September 2020 begleitet. Am folgenden Morgen war die Geburt abgeschlossen, die Mutter - eine Risikopatientin - erlitt jedoch ab 06.24 Uhr starke Blutungen. Einen Notarzt soll die Hebamme erst verspätet um 07.32 Uhr gerufen haben.
Eine Notoperation konnte die Mutter nicht mehr retten, sie starb am Tag darauf. Laut der Anklage soll der Tod der Frau vermeidbar gewesen sein, wenn die Angeklagte pflichtgemäß und unverzüglich ärztliche Hilfe gerufen hätte. Das Gericht setzte vier Verhandlungstage bis zum 23. Juni fest.
tbh/cfm