Mobiltelefone für Oma und Opa
Schon mancher Jugendliche fühlt sich mit dem Funktionsumfang moderner Smartphones überfordert. Wie soll es da erst älteren Menschen gehen, die in ihrem Leben bisher womöglich keinerlei Berührungspunkte mit Computertechnik oder dergleichen hatten? Dass man in solch einer Situation mit den Hochleistungsrechnern aus der Hosentasche nicht klarkommt, dürfte keine Überraschung sein. Abhilfe schaffen spezielle Handys, die von vornherein für Senioren konzipiert wurden.
Da die Bedienungsführung eines Smartphones sehr kompliziert wirken kann, sind die meisten für Senioren oder Menschen mit Seh-, Hör- oder Motorikschwächen entworfenen Geräte klassische Mobiltelefone. Während das grundlegende Design den meisten älteren Nutzern eher egal sein dürfte, gibt es fünf besondere Faktoren, die oftmals entscheidend sein können.
Im Regelfall bevorzugen Senioren Mobiltelefone mit großen bis sehr großen Tasten. Das erleichtert die Eingabe von Telefonnummern ungemein. Daneben kann auch das Gewicht eines Gerätes sehr wichtig sein. Ist dieses zu hoch, kann beispielsweise der Arm des Nutzers schnell ermüden. Behilflich könnte da eine Freisprechfunktion sein, deren Nutzung allerdings nicht immer angebracht ist. Aber ist das Gerät wiederum zu leise, versteht der Nutzer nichts.
Generell ist Lautstärke oftmals ein Problem. Viele Geräte für Senioren bieten daher recht kräftige Lautsprecher. Ebenso achten einige Hersteller darauf, dass ihre Produkte auch hörgerätekompatibel sind. Dadurch soll unter anderem ein störungsfreier Empfang garantiert werden. Zudem lassen sich in diesen Fällen teils auch zusätzliche Kopfhörer anschließen.
Nicht zuletzt sollte auf eine besonders bruchsichere Verarbeitung geachtet werden – insbesondere, wenn die Motorik eingeschränkt ist und sich dadurch womöglich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Gerät öfter mal herunterfällt.
Geräte wie das Emporia Euphoria V50 oder das Primo 413 von Doro sind schon deutlich unter 100 Euro zu haben – kein Vergleich zu aktuellen Highend-Smartphones. Viele Senioren-Handys gibt es sogar unter der 50-Euro-Grenze. Ebenso sind Eigenschaften wie Speicherkapazität im Regelfall für viele ältere Nutzer vernachlässigbar, insbesondere wenn das Telefon keine Kamera besitzt. Auch die genaue Akkulaufzeit spielt oft keine größere Rolle, da die Geräte bei weitem nicht so viel Energie verbrauchen wie Smartphones und damit quasi von Haus aus länger durchhalten.
Sinnvoll kann es sein, ein Gerät mit Notruftaste zu erstehen. Dieser Notrufknopf sollte leicht zugänglich sein und sich so konfigurieren lassen, dass bestenfalls mehrere hinterlegte Telefonnummern im Ernstfall kontaktiert werden. Es gibt Geräte, die sich nach dem Absetzen eines solchen Notrufs per GPS-Funktion orten lassen oder die gleichzeitig eine SMS an die hinterlegten Nummern versendet.
Wer auf mehrere der erwähnten Funktionen Wert legt oder besondere Probleme hat, sollte sich vor dem Kauf bestenfalls in einem Laden von einer Fachkraft beraten lassen. Wer sich vorab schon über bestimmte Modelle informieren möchte, der wird unter anderem auf deutschsprachigen Vergleichsportalen oder bei zuverlässigen Quellen wie der “Stiftung Warentest” fündig.
(wue/spot)