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Geschäftslage im Einzelhandel verschlechtert sich - Entspannung bei Lieferungen

Die Geschäftslage im deutschen Einzelhandel hat sich in den meisten Sparten zuletzt verschlechtert. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor, wie dieses am Freitag mitteilte. Demnach bleibt auch die Erwartung an die kommenden Monate "verhalten". Die weitere Abkühlung der Konjunktur treffe die Firmen, die zuletzt schon von einer schwachen Verbrauchernachfrage betroffen gewesen seien.

Wegen der eingetrübten Lage hätten Firmen in einigen Sparten auch Beschäftigung abgebaut - trotzdem meldeten für das dritte Quartal noch 35,4 Prozent der Einzelhändler Probleme bei der Fachkräftegewinnung. Besonders ausgeprägt sei das in der Bekleidung und bei Nahrungs- und Genussmitteln.

Verbesserungen gab es bei der Lieferproblematik. Im August hatten noch 34,8 Prozent Nachschubprobleme, nach 36,6 Prozent im Juli. Im Jahresverlauf ging dieser Anteil kontinuierlich nach unten. Jedoch hätten zuletzt die stockenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel vermehrt zu Streiks in der Logistik einiger Händler und damit auch zu Lieferproblemen geführt, teilte das Ifo mit.

Die Tarifrunde im Einzelhandel läuft seit sechs Monaten und ist derzeit festgefahren. Der Einzelhandelsverband HDE verhandelt dabei mit der Gewerkschaft Verdi und empfahl den Unternehmen kürzlich wegen des nicht absehbaren Endes der Gespräche vorgezogene Lohnsteigerungen ohne Tarifbeschluss in Höhe von 5,3 Prozent. Mehrere Supermarktketten setzten das um - Verdi reagierte erbost auf diese Entwicklung im Tarifkonflikt. Die Forderungen der Gewerkschaft gehen deutlich über die Empfehlung des HDE hinaus.

hcy/pe