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Gerichtsurteil gegen Trumps Firma: Das Ende der "Trump Organization"?

Experten warnen vor verheerenden Konsequenzen für Amerikas Ex-Präsidenten

Der Richterspruch gegen die Immobilienfirma von Donald Trump (77) ist für Amerikas Ex-Präsidenten niederschmetternd. Da sind sich die Experten einig. Wird das Urteil rechtskräftig, verliert die "Trump Organization" die Lizenzen zur Verwaltung ALLER ihrer Immobilien. Die Firma wäre geschäftsunfähig.

Trump und seine Söhne wegen Geschäftsbetrugs verurteilt

"Verheerender geht es nicht", sagt Investigativjournalist und Wirtschaftsexperte David Cay Johnston (74, Pulitzerpreis) zu BILD: "Die Immobilien wurden unter gerichtliche Aufsicht gestellt – und sie dürften künftig durch Notverkäufe abgestoßen werden!" Der New Yorker Richter Arthur Engoron urteilte am vorigen Dienstag: Donald Trump und seine Söhne Eric (39) und Donald Jr. (45) – die die Firma seit 2016 führen – haben sich des Geschäftsbetrugs schuldig gemacht, da sie Immobilienwerte aufblähten. Um bis zu 2,2 Milliarden Dollar! Auf diese Weise wurden Banken und Versicherungen betrogen, so das Urteil.

Verlust der Geschäftslizenzen bedroht Trumps Imperium

Nichts ist so wichtig für Trump wie sein Unternehmen mit ikonischen Gebäuden, luxuriösen Resorts und beliebten Golfplätzen. Die Firma war wie seine Trägerrakete für Ruhm, für Reichtum und letztlich für den Weg ins Oval Office. "Trump Tower" in Midtown Manhattan: Der Richter entzog die Geschäftslizenz. Und jetzt: Alles scheint verloren ...

Experten befürchten Verlust aller Immobilien

Einige der Trump-Adressen sind legendär. Die bekannteste Trump-Immobilie: der 54-stöckige, dunkel verschalte Wolkenkratzer "Trump Tower". Dort lebte Trump vor seinem Umzug nach Florida in einem dreistöckigen, reichlich goldverzierten Penthouse. Und dort, so die Klage, war auch der Schwindel am offensichtlichsten: Trump hatte behauptet, der Wert sei von 2011 bis 2015 um 400 Prozent auf 327 Millionen Dollar gestiegen. An der noblen Adresse 502 Park Avenue gehören ihm zwölf Luxus-Apartments. Die Trump-Firma hält zudem einen Minderheitsanteil an dem 43-stöckigen Hochhaus 1290 Avenue of the Americas, gleich gegenüber der berühmten "Radio City Music Hall". Geleast wurde das historische Hochhaus 40 Wall Street nur Schritte von der NYSE-Börse. Angeführt sind in der Klage auch vier Golfplätze und Resorts außerhalb der Metropole. Experte Johnston argumentiert sogar: "Alle Immobilien, auch außerhalb New Yorks, stehen unter dem Schirm der 'Trump Organization' und dem eingerichteten Treuhandfonds, man kann das Urteil so interpretieren, dass die Geschäftslizenz für alles weg ist, egal wo!"

Trump-Resort "Mar-a-Lago" in Palm Beach, Florida in Gefahr

Ganz oben auf dieser Liste: das Florida-Ressort "Mar-a-Lago", in dem der Ex-Präsident gerade lebt! Der Richterspruch muss noch genauer interpretiert werden, heißt es. Eines scheint aber klar, so Johnston: "Bei der Auflösung des Trump-Imperiums werden Scharen an Anwälten jahrelang ringen." Explosiv sei auch: Wegen nun fehlender Geschäftslizenzen könnten Kreditgeber sofortige Rückzahlungen verlangen. Eine tickende Finanz-Zeitbombe.

Prozess vor dem "Supreme Court" entscheidend für Trumps Zukunft

Unterdessen beginnt am heutigen Montag vor dem "Supreme Court" in Lower Manhattan die nächste Phase des juristischen Großangriffs gegen Trumps Unternehmen: In diesem Verfahren soll vor Gericht die Höhe der Strafe ermittelt werden. Die New Yorker Staatsanwältin Letitia James (64) fordert 250 Millionen Dollar. Die Zeugenliste ist hochkarätig: Trumps selbst, seine Tochter Ivanka (41), sowie seine Söhne müssen aussagen. Der Auftritt des Republikaners könnte politisch peinlich werden: Es wird erwartet, dass er praktisch jede Antwort verweigert – um nicht Gefahr zu laufen, sich selbst zu belasten.

Trump droht persönlicher Bankrott

Beobachter Johnston will nicht ausschließen, dass Trump sogar persönlich bankrottgeht. Denn die wichtigste Basis für seinen Wohlstand war sein Immobilien-Unternehmen. Wenn alle Stricke reißen, blieben ihm aber zumindest noch zwei Renten: als Präsident (221.000 Dollar pro Jahr), sowie als ehemaliger TV-Entertainer (70.000 Dollar). So gefährlich für Trump erschien zuvor noch keines der Verfahren gegen ihn. Er selbst spricht wie schon oft von einer "Hexenjagd".