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Geldstrafe nach missglückter Greenpeace-Aktion bei Fußballeuropameisterschaft

Nach einer missglückten Greenpeace-Aktion bei einem Spiel der Fußballeuropameisterschaft der Männer 2021 in München hat das Amtsgericht München den Piloten eines Gleitschirmfliegers verurteilt. Der Mann erhielt am Dienstag wegen vorsätzlicher Gefährdung des Luftverkehrs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung eine Geldstrafe in Höhe von 7200 Euro, wie ein Sprecher sagte.

Die Strafe setzt sich demnach aus 120 Tagessätzen zu 60 Euro zusammen. Der Greenpeace-Aktivist gilt damit als vorbestraft, sobald das Urteil rechtskräftig wird. Ein wegen Beihilfe angeklagter Helfer soll 50 Tagessätze zu 60 Euro zahlen, insgesamt also 3000 Euro.

Nach Überzeugung des Gerichts war der Pilot am 15. Juni 2021 trotz eines Flugverbots kurz vor dem Anpfiff des EM-Spiels Deutschlands gegen Frankreich von einem nicht genau bekannten Ort nordöstlich der Münchner Allianz-Arena gestartet. Dabei sollen ihm weitere Menschen geholfen haben, die aber nicht zu ermitteln waren.

Drei Minuten vor Spielbeginn warf der Pilot knapp über dem Dach des Stadions aus 52 Metern Höhe für eine Greenpeace-Aktion einen großen gelben Ball ab, der in der Nähe des Mittelkreises des Fußballplatzes landete. Danach verfing der Pilot sich mit seinem Flieger aber mit einem Stahlseil eines Blitzableiters, verlor die Kontrolle und geriet in einen zeitweise unkontrollierten Sturzflug.

Dabei traf er einen Mitarbeiter des französischen Fernsehens, der mit Prellungen am Oberkörper ins Krankenhaus kam. Ein medizinischer Beauftragter des europäischen Fußballverbands Uefa wurde von einem abspringenden Teil des Fliegers verletzt, auch der Pilot verletzte sich. Wegen der damaligen Coronaauflagen war das Stadion mit 14.500 Zuschauern nur zu einem Teil gefüllt.

ran/cfm