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Gabuns Präsident: "Freunde" sollen ihn gegen Putschisten unterstützen

Nach dem Militärputsch in Gabun hat der bisherige Präsident Ali Bongo Ondimba seine "Freunde" dazu aufgerufen, ihn zu unterstützen und "Krach" zu machen. In einem in Onlinemedien veröffentlichten undatierten Video sagt Bongo auf Englisch: "Ich sende eine Nachricht an alle Freunde auf der Welt, um ihnen zu sagen, dass sie Krach machen sollen" (...) in Bezug auf "die Leute hier, die mich und meine Familie festgenommen haben".

In dem Video ist Bongo, der nach Angaben der Putschisten unter Hausarrest gestellt wurde, auf einem Sessel zu sehen. Der 64-Jährige sagt, er sei in seiner "Residenz". "Mein Sohn ist irgendwo, meine Frau ist an einem anderen Ort und ich bin in der Residenz und nichts passiert, ich weiß nicht, was los ist." "Ich rufe Sie dazu auf, Krach zu schlagen", wiederholt Bongo drei Mal. Die Nachrichtenagentur AFP konnte zunächst nicht feststellen, wo und wann das Video aufgenommen wurde.

Bongo, der seit 14 Jahren im ölreichen Gabun an der Macht ist und dessen Familie das Land seit mehr als 55 Jahren regiert, wurde nach Angaben der Putschisten am Mittwoch unter Hausarrest gestellt. Einer seiner Söhne und enger Berater, Noureddin Bongo Valentin, wurde demnach zusammen mit anderen Menschen aus dem engen Umfeld Bongos festgenommen.

Ihnen wird den Militärs zufolge unter anderem "Hochverrat", "massive Veruntreuung öffentlicher Gelder" und "Fälschung der Unterschrift" des Staatschefs vorgeworfen. Zum Schicksal von Bongos Ehefrau Sylvia Bongo Ondimba äußerten sich die Putschisten zunächst nicht.

In dem zentralafrikanischen Land war es am Mittwochmorgen zu einem Militärputsch gekommen. Ein Armeeoffizier hatte, flankiert von mehreren Männern in Uniform, im Sender Gabon 24 verkündet, die umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Wochenende würden annulliert, das "Regime" abgesetzt und "alle Institutionen der Republik" aufgelöst.

Unmittelbar vor der Fernsehansprache hatte die nationale Wahlbehörde Bongo zum Sieger der Wahlen vom Samstag erklärt. Der 64-Jährige erhielt demnach 64,27 Prozent der Wählerstimmen und konnte sich damit eine dritte Amtszeit sichern.

mhe/cp