201313:

Frau auf Autobahn von Lärmschutzwand erschlagen! War es Baupfusch?!

Köln (NRW) – Lärmschutzwand stürzt auf Auto! Anne M. (66) wurde auf ihrem Weg zu ihrer kranken Mutter auf der A3 in Köln von einer sechs Tonnen schweren Lärmschutzwand erschlagen, die auf ihren VW Polo stürzte. Der Unfall führte zu ihrem tragischen Tod. Unfassbar - war es Pfusch am Bau die die Tragödie auslöste? Hier alle Details:

Schrecklicher Todesfall auf der A3

Nach diesem verheerenden Vorfall mussten am Dienstag in Köln drei Männer vor Gericht erscheinen, die laut Staatsanwaltschaft für das Unglück verantwortlich gemacht werden. Die Anklage sieht einen Pfusch beim Ausbau der Autobahn zwischen 2006 und 2008 bei Köln-Dellbrück als Ursache des Unfalls. Während der Bauarbeiten wurden anstelle der ursprünglich vorgesehenen Haltewinkel andere für die Lärmschutzwand verwendet. Ingenieur Bernhard B. (62), der als Bereichsleiter an dem Ausbauprojekt beteiligt war, soll von dieser Änderung gewusst haben. Ihm wurde vorgeworfen, ein erforderliches Gutachten nicht eingereicht zu haben, das bestätigen sollte, ob die neuen Halterungen die Wand sicher halten können. Was sagt der Gutachter?

Anklage wegen Totschlags durch Unterlassen

Als das Gutachten schließlich bestätigte, dass die Befestigungskonstruktion der Betonplatte unzureichend war, soll Bernhard B. es unterlassen haben, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen oder die Wand zu ersetzen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm daher Totschlag durch Unterlassen vor. Die Baustellenkontrolle lag in der Verantwortung des Landesbetriebs Straßen.NRW, dessen Mitarbeiter Vejran B. (59) und Detlev E. (59) verpflichtet waren, das Gutachten anzufordern. Trotz der Kenntnis über die unsichere Konstruktion haben sie dies versäumt, sodass die Lärmschutzwand weiterhin unsicher blieb. Ihnen wird fahrlässige Tötung durch Unterlassen vorgeworfen.

Prozess dauert bis zum 20. Dezember

Die Anwältin von Ingenieur Bernhard B., Dr. Kerstin Stirner, bestritt die Verantwortung ihres Mandanten für das Unglück. "Herr B. hat das Gutachten nicht zur Kenntnis genommen und nicht unterschlagen“, sagte sie vor Gericht. "Die Staatsanwaltschaft hat dafür bislang keinen Beweis erbracht. Als Bereichsleiter war es nicht seine Aufgabe, die Berechnung zu kennen oder zu überprüfen. Diese Verantwortung lag bei einem Bauleiter, der jedoch inzwischen verstorben ist.“ Auch die Anwälte von Detlev E. wiesen die Vorwürfe zurück, während Vejran B. sich nicht zu den Anschuldigungen äußerte. Der Prozess gegen die drei Männer wird bis zum 20. Dezember fortgesetzt.