In Kiew scheint sich das Blatt für Wladimir Putins Flotte im Schwarzen Meer zu wenden. Ukrainische Drohnen haben den russischen Schiffen vor der Krim-Halbinsel bereits erheblichen Schaden zugefügt, und nun erhöht die ukrainische Armee den Druck weiter. Die Neptun-Raketen erhalten ein Upgrade, welches ihre Reichweite erheblich erweitert - wird die russische Flotte jetzt in Sicherheit gebracht?
Jane Harman, Mara Rudman und Roger Zakheim, Mitglieder eines Ausschusses des US-Kongresses für nationale Verteidigungsstrategie, gehen sogar von einer Verzehnfachung der Produktion der Neptun-Raketen aus. In einem Bericht auf Real Clear Politics stellen sie fest: "Im kommenden Jahr wird die Reichweite der Neptun-Rakete auf bis zu 1.000 Kilometer erhöht, was den Weg für Ziele tief in Russland öffnen könnte." Ist es möglich, dass die Neptun-Rakete bald auch gegen russische Landziele eingesetzt wird?Die Ukraine benötigt dringend diesen Nachschub, da die britisch-französischen Storm
Shadow Marschflugkörper langsam knapp werden, wie Newsweek berichtet. Auch andere Raketen, wie die ballistischen Kurzstreckenraketen der Amerikaner, werden von Kiew dringend benötigt. Die Neptun-Rakete wurde hauptsächlich für die Verteidigung der ukrainischen Küsten entwickelt, kann aber auch gegen Landziele eingesetzt werden.
Oleksiy Danilov, ein ehemaliges Mitglied des ukrainischen Verteidigungsrates, deutete an, dass möglicherweise auch eine Landversion der Neptun-Rakete entwickelt werden könnte. Er kommentierte den Erfolg einer "neuen, hochmodernen" Rakete, die "einwandfrei" funktioniert hatte, als im August ein russisches Luftverteidigungssystem auf der westlichen Krim-Halbinsel ausgeschaltet wurde. Das prominenteste Ziel der Neptun-Rakete bisher war die "Moskwa", der russische Lenkwaffenkreuzer, das größte Schiff von Putins Marine im Schwarzen Meer. Zwei Neptun-Raketen trafen das Schiff, was zu einem Brand und einer Explosion an Bord des Kriegsschiffs führte. Die russische Marine versuchte zwar, das Schiff abzuschleppen, schaffte es aber nicht mehr, den Flottenstützpunkt in Sewastopol zu erreichen - die "Moskwa" sank vor der Krim-Küste.
Schiffe sind nicht leicht zu ersetzen, insbesondere angesichts der Sanktionen des Westens, die russische Werften bereits vor große Herausforderungen stellen. Selbst die russische Fischerei leidet unter den Restriktionen. Nur 22 von 105 geplanten Fischkuttern konnten gebaut werden, wie Ilya Shestakov, Chef der russischen Fischereibehörde, letzte Woche mitteilte. Infolgedessen erklärte Putin, er wolle "die Entwicklung der Produktionskapazitäten von Unternehmen, die sich mit dem Bau und der Reparatur von Schiffen befassen", besonders fördern. Auch wenn es immer noch Schlupflöcher in den Sanktionen des Westens gibt, zeigt dieses Beispiel, dass sie durchaus nützlich sind, um die russische Wirtschaft zu schwächen und die Kriegsindustrie zu beeinträchtigen, insbesondere dort, wo westliche Technologie dringend benötigt wird.