Das Landgericht im bayerischen Aschaffenburg hat einen Kardiologen aus Bayern wegen Vergewaltigung einer Patientin, sexuellen Missbrauchs und heimlich aufgenommener Videos zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Zudem darf der Mann für drei Jahre nicht mehr als Arzt für Patientinnen arbeiten, wie das Landgericht am Dienstag mitteilte. Der Prozess hatte teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden.
Die Staatsanwaltschaft warf dem 52-Jährigen vor, im April 2021 bei einer Ultraschalluntersuchung seine Hand in die Unterhose einer Patientin geführt zu haben und mit zwei Fingern in sie eingedrungen zu sein. Diese sexuellen Handlungen habe er gegen den Willen der Patientin ausgeführt. Die Frau sei von der sexuellen Handlung so überrascht gewesen, dass sie nicht in der Lage gewesen sei, sich dagegen zu wehren.
Im September 2022 habe er mit einem Smartphone unter seinem Schreibtisch unter den Rock einer Außendienstmitarbeiterin eines Labors gefilmt. Die vorgeworfenen Taten habe der 52-Jährige im Prozess eingeräumt, erklärte das Gericht.
Seine Verteidigung forderte in ihrem Plädoyer zwei Jahre Haft auf Bewährung wegen sexuellen Missbrauchs, Vergewaltigung, Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses und Verletzung des Intimbereichs und des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bilder.
Die Staatsanwaltschaft verlangte wegen derselben Vorwürfe drei Jahre und vier Monate Haft. Zudem beantragte sie ein fünfjähriges Berufsverbot als Arzt für die Behandlung von Patientinnen.
ald/cfm