200386:

Fall Rebecca Reusch - Neue Spuren aufgetaucht! Führen diese Hinweise zum Täter?

Berlin – Über fünf Jahre sind vergangen, seit die damals 15-jährige Rebecca Reusch spurlos verschwand. Nun bringt eine bisher unbekannte Zeugenaussage neue Bewegung in den Fall. Eine zentrale Frage: Welche Rolle spielt ein Gully im Berliner Umland?

Polizei ist weiter von Schuld des Schwagers überzeugt

Für Polizei und Staatsanwaltschaft bleibt Rebeccas Schwager, Florian R. (32), der Hauptverdächtige. Die Ermittler sind überzeugt, dass er das Mädchen getötet und ihre Leiche in Brandenburg versteckt hat. Doch eine neue Zeugenaussage wirft Fragen auf. Am Tag von Rebeccas Verschwinden meldete sich eine Zeugin bei der BILD-Redaktion. Sie berichtet, an einem Feldrand in Großziethen (Dahme-Spreewald) beim Spaziergang mit ihrem Hund ein Zelt über einem Gully gesehen zu haben. Daneben stand ein himbeerfarbener Renault Twingo – ein Auto, das Florian R. damals fuhr. Zu diesem Zeitpunkt war Rebeccas Verschwinden jedoch noch nicht öffentlich bekannt, die Polizei veröffentlichte erst Tage später einen Zeugenaufruf.

Verzögerte Reaktion der Polizei

Die Zeugin, die anonym bleiben möchte, informierte nach der Veröffentlichung den Zeugenaufruf die Polizei. Ihrer Aussage zufolge meldete sich die Polizei erst nach mehreren Wochen telefonisch bei ihr. Eine formelle Vernehmung fand jedoch nicht statt, und ihr wurde lediglich gesagt, dass sie über ihre Beobachtungen schweigen solle. Was aus ihrem Hinweis wurde, ist unklar. In verschiedenen Internet-Chats, die sich mit dem Fall beschäftigen, diskutieren interessierte Personen regelmäßig. Auch Verwandte von Rebecca und Florian R. beteiligen sich gelegentlich. Am vergangenen Wochenende wurde in einem dieser Chats angeblich gezielt die Information über den Gully verbreitet, ohne den genauen Ort zu nennen. Noch am selben Abend soll sich die Mutter von Florian R. mit Rebeccas Schwester und zwei Enkelkindern auf den Weg nach Großziethen gemacht haben, um den Gully aus dem Auto heraus zu inspizieren. Woher sie die Stelle kannten, ist unklar.

Keine Stellungnahme der Behörden

Auf Anfrage der BILD wollten sich die Berliner Staatsanwaltschaft und die Polizei nicht zu dem Sachverhalt äußern. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft erklärte lediglich, dass aufgrund der laufenden Ermittlungen und zu deren Schutz derzeit keine Angaben gemacht werden könnten. Der Druck auf die Ermittlungsbehörden könnte sich weiter erhöhen, denn aus dem Umfeld der ersten Zeugin will sich nun ein weiterer Zeuge, der selbst Polizist ist, an die Berliner Behörden wenden. Er behauptet, in der Nähe des Gullys Verdächtiges beobachtet zu haben. Diese neue Zeugenaussage könnte den Fall Rebecca Reusch in eine neue Richtung lenken und den Ermittlern möglicherweise entscheidende Hinweise liefern.