Das Landgericht im schleswig-holsteinischen Kiel hat einen 60-Jährigen für die Tötung seiner Exfrau mit mehr als 50 Messerstichen zu elf Jahren Haft verurteilt. Die Kammer sah es nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag als erwiesen an, dass der Mann seine ehemalige Partnerin vor fast einem Jahr nach einem gemeinsamen Gesprächstermin in der Schule eines ihrer Kinder in Rendsburg erstochen hatte.
Die Leiche seiner 42-jährigen Exfrau legte der Beschuldigte laut Anklage in einem Graben an einem Feldweg in Klein Bennebek 20 Kilometer entfernt von Rendsburg ab. Dort wurde sie erst nach zwei Wochen von einer Spaziergängerin gefunden. Zwischenzeitlich lief eine Vermisstenfahndung nach der Getöteten.
Der Beschuldigte war in dem im September begonnenen Prozess ursprünglich wegen Mordes angeklagt, die Staatsanwaltschaft sah die Mordmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe als erfüllt an. In ihrem Plädoyer nach dem Ende der Beweisaufnahme rückte diese dem Gerichtssprecher zufolge aber selbst vom Mordvorwurf ab und forderte eine Urteil wegen Totschlags. Die Verteidigung des Angeklagten plädierte demnach auf einen Freispruch.
bro/cfm