Droht ein Supergau? Der ukrainische Geheimdienst schlägt Alarm! Es soll Beweise geben, dass die russische Armee angeblich Vorbereitungen für eine mögliche Sprengung des Atomkraftwerks Saporischschja abgeschlossen hat. Kyrylo Budanow, Chef des ukrainischen Inlandgeheimdienstes, warnte vor den schwerwiegenden Konsequenzen eines solchen Vorgehens. Auch Deutschland wäre direkt betroffen!
Vier von insgesamt sechs Kraftwerksblöcken sollen mit Sprengstoff vermint sein und könnten von den Besatzern zur Detonation gebracht werden, so Budanow in einem Interview mit der britischen politischen Wochenzeitung “New Statesman”. Laut den Informationen des ukrainischen Geheimdienstes wurden angeblich mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge von russischen Truppen zu den Kraftwerksblöcken gebracht. Es bleibt unklar, ob der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Zugang zu diesen Einheiten gewährt wurde, als sie das AKW am 15. Juni inspizierte, erklärte Budanow. Zudem behauptet er, dass auch das Kühlbecken der Anlage vermint worden sei, konnte jedoch keine Beweise für diese Behauptungen vorlegen. Budanow warnte vor den möglichen Folgen einer solchen Aktion: Ohne Kühlung könnten die Kernreaktoren innerhalb eines Zeitraums von zehn Stunden bis 14 Tagen schmelzen. Er befürchtet zudem, dass Russland in der Lage sei, die Spannung in den Stromversorgungsleitungen zum Kraftwerk zu erhöhen, was zu einem nuklearen Unfall führen könnte. “Technische Mittel könnten eingesetzt werden, um die Katastrophe zu beschleunigen”, fügte er hinzu.
Bereits zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einem möglicherweise von Russland befohlenen Anschlag auf das AKW gewarnt. Er betonte, dass die Ukraine alle verfügbaren Informationen mit ihren Partnern weltweit teile und dass es keine Terroranschläge auf Atomkraftwerke geben dürfe. Selenskyj appellierte an die internationale Gemeinschaft, entsprechend zu handeln und die Bedrohung ernst zu nehmen. In Bezug auf mögliche Kriegshandlungen wurde auf Twitter berichtet, dass eine Brücke in der Kleinstadt Dniprorudne am Kachowkaer Stausee gesprengt oder bombardiert worden sei. Diese Informationen konnten jedoch nicht unabhängig überprüft werden, ebenso wie die Verantwortlichkeit für den Angriff auf die Infrastruktur. Die ukrainische Armee ist derzeit in einer Gegenoffensive tätig und versucht, die Kontrolle über die Region zurückzugewinnen, einschließlich der Regionalstraße, die zum AKW führt.