Kehrtwende bei Putin? Im Februar 2022 hatte der russische Präsident Wladimir Putin seine blutrünstige Invasion in der Ukraine gestartet. Zuletzt war bekannt geworden, dass die russische Armee für das Frühjahr eine neue große Offensive in der Ukraine planen soll. Viele Militärexperten befürchten, dass die russische Armee erneut versuchen könnte, in Richtung der ukrainische Hauptstadt Kiew zu marschieren. Doch auf einmal spricht Putin offiziell vom Kriegsende. Eine echte Chance oder nur ein Ablenkungsmanöver?
Bereits seit einigen Wochen lässt Wladimir Putin verlauten, dass die militärische Spezialoperationen in der Ukraine ein ganz besonderes Ziel verfolgt. Damit sollen nämlich nach Worten Putins ein Krieg beendet werden. “Je früher, desto besser“, sagte der russische Präsident zuletzt selbst. Offenbar sind diese Aussagen von Putin jedoch lediglich billige Propaganda. “Putin versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen und sich selbst einzureden, dass er nicht der Bösewicht ist“, erklärt der russische Politik Experte Michael Naki. Dies funktioniere aber offenbar nicht wie erhofft, weshalb Putins Aussagen zuletzt immer wahnsinniger geworden seien, verdeutlicht Naki. Denn die genauen Ziele der militärischen Spezialoperation in der Ukraine kennt nur Wladimir Putin selbst. Ständig werden nun auch von russischer Seite andere Ziele genannt. So hatte Putin zum Beispiel in letzter Zeit keine Nazi-Vergleiche der ukrainischen Regierung gebracht, wie er es in der Vergangenheit getan hatte. Nach Meinung von Naki habe sich Putin schlichtweg in eine Parallelwelt hineingesteigert. Und in dieser Parallelwelt habe Putin einen Krieg begonnen, um einen angeblichen Krieg zu beenden.
Wenn Putin also vom Kriegsende redet, bezieht er sich auf das Ende des angeblichen Krieges gegen das russische Volk. Dieser habe in den Augen Putins bereits 2014 begonnen, als er die Halbinsel Krim durch die russische Armee besetzen ließ. Nach dieser Aktion hätte laut Putin die NATO und der Westen ein Krieg gegen Russland gestartet. Allerdings ist es vollkommen klar, das Russland nie von einem der westlichen Länder attackiert worden ist. Wenn Putin also von Kriegsende spricht, soll das nach seinem Willen eine Ukraine unter russischer Herrschaft sein. In der Ukraine glaubt man Putins Aussagen über ein Kriegsende ebenfalls nicht. Allerdings zeige die Rhetorik des russischen Präsidenten, dass Putin im Vergleich zur Vergangenheit offenbar deutlich bescheidener geworden sei, wie der ehemalige Militärberater des ukrainischen Präsidenten, Oleksij Arestovych, zuletzt in einem Interview verlauten gelassen hatte. Offenbar haben auch die Berater von Wladimir Putin diesem mittlerweile klar machen können, dass er seine politische Ziele in der Ukraine nicht mit militärischen Mitteln erreicht wird.