In den letzten Tagen hatte der russische Präsident Wladimir Putin öffentlich Verhandlungsbereitschaft signalisiert, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Nun bestätigt der ukrainische Außenminister Kuleba die Möglichkeit für Gespräche über einen Frieden. Bei einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP nannte der ukrainische Politiker einen Termin um den Jahrestag des Kriegsbeginns. Also im Februar 2023 – gibt es eine echte Chance auf Frieden?
Als möglichen Ort für die Verhandlungen brachte Kuleba dabei die Vereinten Nationen in New York ins Spiel, die durch die Anwesenheit des UN-Generalsekretärs als möglicher Vermittler in der Krise stattfinden könnten. “Aus unserer Sicht sind die Vereinten Nationen der beste Ort für Verhandlungen, da es in diesem Fall nicht darum geht einem bestimmten Land einen Gefallen zu tun“, erklärte Kuleba. Nachdem die Ukraine zuvor immer den Abzug sämtlicher russischer Truppen von ukrainischem Staatsgebiet als Vorbedingung für Verhandlungen genannt hatten, ist man nun von dieser Linie abgewichen. Nun fordert die Ukraine als einzige Vorbedingung eine Garantie, dass die russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine verfolgt und aufgeklärt werden. Bei dieser Gelegenheit kam Kuleba auch auf das Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden zu sprechen.
Die Ergebnisse des Treffens bezeichnete Kuleba für sein Land als wichtig und zufriedenstellend. Zudem zeigte sich der ukrainische Politiker optimistisch, dass die Diplomatie beim Ende des Konflikts in der Ukraine eine wichtige Rolle spielen werde. “Jeder Konflikt endet nach Handlungen auf dem Schlachtfeld und an den Verhandlungstischen“, bestätigte Kuleba. Am vergangenen Samstag hat der russische Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen ebenfalls Verhandlungsbereitschaft gezeigt. In diesem Fall geht Kuleba aber noch immer von einer Finte von Seiten der Russen aus. “Sie sagen zwar, dass sie an Verhandlungen interessiert sind, doch wenn man sieht was auf dem Schlachtfeld passiert, dann deutet alles auf das Gegenteil hin“, zweifelt der ukrainische Politiker an der russischen Bereitschaft zu Verhandlungen.
