Evakuierung! Verheerende Waldbrände auf dem Brocken! Zwei Jahre nach dem verheerenden Brand, der den Landkreis Harz dazu zwang, den Katastrophenfall auszurufen, lodern erneut Flammen am Brocken - und diesmal besonders bedrohlich, Touristen sind gefangen! So ist die Lage vor Ort:
Aktuell ist der Königsberg betroffen, und die riesigen Rauchwolken sind kilometerweit sichtbar. Das Feuer breitet sich ungehindert aus, da sich mehrere Brandstellen zu einer größeren Front vereint haben. Sogar die Webcam auf dem Brocken, die normalerweise das idyllische Panorama zeigt, fängt nun dichte Rauchschwaden ein, die sich über hunderte Meter hinwegziehen. Die 360-Grad-Ansicht der Kamera zeigt das gesamte Ausmaß der Zerstörung.
Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse spricht von einer Brandlänge von etwa 300 Metern mit mehreren Brandherden. Zahlreiche Feuerwehrleute, drei Flugzeuge und ein Hubschrauber sind im Einsatz, sechs weitere Hubschrauber wurden angefordert. Der Landkreis hat außerdem einen Krisenstab eingerichtet. Während am Boden etwa 150 Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpfen, befinden sich weiterhin Touristen auf dem Brocken. Die Harzer Schmalspurbahn, die normalerweise den Gipfel ansteuert, kann wegen der Löscharbeiten nicht mehr fahren. Der Betreiber der Bahn hat eine Evakuierung eingeleitet. Rund 500 Menschen – darunter Touristen, Wanderer und Sportler – wurden am späten Nachmittag mit Bussen in Sicherheit gebracht. Bereits bei früheren Bränden wurde dieses Shuttle-System genutzt.
Vor genau zwei Jahren ereignete sich an derselben Stelle ein tagelanger Löscheinsatz, bei dem fast der gesamte Wald abbrannte. Noch heute erinnern Kraterlandschaften an die damalige Katastrophe. Der Brocken ist eine der beliebtesten Wanderstrecken im Nationalpark Harz, allerdings ist das Gelände schwer zugänglich. Angesichts der derzeitigen Waldbrandgefahr, die in Sachsen-Anhalt hoch ist, wurde im Landkreis Harz seit Freitag die zweithöchste Warnstufe 4 ausgerufen.