14 Luftstreitkräfte, 150 Kampfflugzeuge und Mission Russland! US F-35 nehmen an “größten” multinationalen Arktis-Übungen teil, während die NATO ihre Muskeln spielen lässt. Putin und seine Generäle schauen ängstlich Richtung Norden!
Zum ersten Mal nehmen die F-35 Lightning II Tarnkappen-Kampfjets der US-Streitkräfte an der größten Militärübung in der Arktis, der “Arctic Challenge Exercise”, teil – und das in einer Zeit, in der die Spannungen mit Russland eskalieren.
In den nächsten zwei Wochen werden mehr als zwei Dutzend Jets und Tankflugzeuge der US Air Force an den Übungen teilnehmen, die am 29. Mai begannen und bis zum 9. Juni dauern werden. An den arktischen Übungen nehmen 150 Flugzeuge aus 14 Nationen teil, die auf Stützpunkten in Schweden, Finnland und Norwegen stationiert sind. Flieger der 414th Combat Training “Red Flag” Squadron der US Nellis Air Force Base in Nevada reisten zuvor zur Lule Air Base in Schweden, um mit den Planern zusammenzuarbeiten. Es ist das erste Mal, dass US F-35 an diesen Übungen teilnehmen. Italien, Norwegen und die Niederlande haben ebenfalls F-35 geschickt, berichtet das Air and Space Forces Magazine.
Die US-Luftwaffe erklärte in einer Presseerklärung: “Durch das Training und die Durchführung realistischer Übungen im hohen Norden, wie die Arctic Challenge Exercise 2023, verbessern die US-Streitkräfte und die Streitkräfte der verbündeten Nationen und der Partnerländer ihre Fähigkeiten, verfeinern ihre Interoperabilität, pflegen wichtige Beziehungen und gewöhnen sich an die Herausforderungen, die der Kampf in den extremen Bedingungen der Arktis mit sich bringt.”
Die Übungen werden von Russland aufmerksam verfolgt, da 12 der 14 teilnehmenden Staaten NATO-Mitglieder sind. Die Teilnahme der F-35 ist auch deshalb von Bedeutung, weil sie das einzige Tarnkappen-Kampfflugzeug der fünften Generation ist, das den NATO-Ländern zur Verfügung steht, und die jüngsten Übungen es den Mitgliedern ermöglichen, ihre Kampfjets der vierten und fünften Generation gemeinsam zu trainieren.
Das Debüt des Flugzeugs bei einer multinationalen Übung in der Nähe von Russland könnte auch ein Schritt sein, der auf Machtprojektion abzielt. Die F-35 wird jedoch häufig bei Patrouillenflügen über der Ostflanke der NATO eingesetzt.
Anfang dieses Jahres hat die USAF den F-35-Kampfjet zum ersten Mal in der Geschichte auf den Luftwaffenstützpunkt Thule in Grönland, die nördlichste Militäreinrichtung der Welt, entsandt. Der Luftwaffenstützpunkt Thule, der nur 750 Meilen nördlich des Polarkreises liegt, spielt eine wichtige strategische Rolle gegen Länder wie Russland.
Der Einsatz erfolgte im Rahmen der Luftoperation “Noble Defender” über der Arktis, die vom North American Aerospace Defense Command (NORAD) der USA und Kanadas durchgeführt wird.
Die F-35-Kampfjets scheinen von der USAF eine größere und umfassendere Rolle zu bekommen, vor allem im Norden. Bis zum Frühjahr 2022 wurden auf der Eielson Air Force Base in Alaska zwei F-35A Lightning II Staffeln eingerichtet. Zurzeit verfügt die Eielson AFB über 54 F-35 Kampfflugzeuge.
Von Finnland ausgerichtete Übungen erhöhen den Einsatz in der Arktis! Ein weiteres wichtiges Novum bei den Arctic Challenger-Übungen im Jahr 2023 ist, dass sie von dem neuen NATO-Mitglied Finnland ausgerichtet werden, das eine mehr als 1.300 Kilometer lange Grenze mit Russland hat.
Der Kreml hatte zuvor erklärt, dass er die Aufnahme Finnlands in die NATO als “Eskalation” und “Übergriff auf Russlands Sicherheit und nationale Interessen” betrachtet. Die NATO-Länder schworen, ihr 31. Mitglied Finnland zu verteidigen, durch dessen Aufnahme sich die gemeinsame Landgrenze zwischen der US-geführten NATO und Russland verdoppelt hat.
Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und die drei nordischen Länder begannen 2013 mit jährlichen Arctic Challenge Übungen. Inzwischen hat sich die Übung zu einer der größten Luftlandeübungen in der Arktisregion entwickelt. In diesem Jahr nehmen unter anderem die USA, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Belgien, Italien, Kanada, Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Dänemark und die Tschechische Republik teil.
Laut Oberst Henrik Elo von der finnischen Luftwaffe begann die Übung mit Simulationen von defensiven Operationen zur Verteidigung des Luftraums gegen Angreifer und umfasste schließlich auch aggressive Komponenten wie Luft-Boden-Angriffe.
“Zurzeit findet die erste große Rotation statt”, sagte Oberst Elo. “Im weiteren Verlauf der Übung werden die Szenarien immer schwieriger. Dies ist die größte Übung, die wir bisher organisiert haben”. Der Oberst sagte weiter, dass es “wichtig ist, sich mit unseren NATO-Verbündeten und Partnern über die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Ausrüstungen abzustimmen”.
Die Arctic Challenge Übung ist die letzte in einer Reihe von europäischen Übungen. Anfang dieses Monats nahmen A-10 der Whiteman Air Force Base, Missouri’s 442nd Fighter Wing, aufgeteilt auf die Zaragosa Air Base, Spanien, und die Thessaloniki Air Base, Griechenland, an der NATO-Übung DEFENDER 2023 teil.
