Die deutschen Exporte nach Russland sind zum Jahresbeginn verglichen mit der Zeit vor dem Ukraine-Krieg stark gesunken. Wie das Statistikamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, wurden von Januar bis einschließlich April Waren im Wert von 3,5 Milliarden Euro nach Russland exportiert, das war ein Rückgang um über 58 Prozent verglichen mit demselben Zeitraum 2021. Damals betrug das Volumen 8,4 Milliarden Euro.
Die Statistiker wählten 2021 als Vergleichsjahr, weil Aussagen gegenüber Januar bis April 2022 durch den Beginn des Ukraine-Kriegs und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland "stark verzerrt" seien. Russland rutschte damit auf Rang 28 der wichtigsten Empfängerstaaten deutscher Waren, im Vergleichszeitraum 2021 war es noch Rang 15. Die größten Rückgänge gab es bei Autos und Kfz-Teilen sowie bei Maschinen.
Hingegen stiegen die deutschen Exporte in die sogenannte Gruppe der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ohne Russland deutlich an. Zu dieser Gruppe haben sich verschiedene Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen, die Ukraine gehört mittlerweile nicht mehr dazu. Die Exporte in die GUS hatten zu Jahresbeginn einen Umfang von 2,9 Milliarden Euro - das war ein Anstieg um 106,4 Prozent verglichen mit dem Zeitraum vor dem Ukraine-Krieg.
Die meisten deutschen Warenexporte in die GUS gingen nach Kasachstan, auch die Exporte nach Belarus und Usbekistan nahmen zu. Exportiert wurden hauptsächlich Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile - der Export dieser Güter hat sich gegenüber 2021 mehr als verfünffacht.
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