Die CDU will sich nach den Worten ihres Generalsekretärs Mario Czaja mit dem neuen Grundsatzprogramm breiter aufstellen. "Wir müssen die Mitte breit machen", sagte Czaja am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin. Die CDU wolle wieder auch "all jenen eine Heimat geben, die sich vielleicht in den letzten Jahren nicht ganz bei uns zu Hause gefühlt haben" und außerdem zusätzliche Menschen ansprechen.
Es gebe viele Menschen "mit Zuwanderungsgeschichte, die unsere Werte teilen", führte Czaja aus. Außerdem gebe es Menschen, die schon lange im Land lebten, sich aber allein gelassen fühlten und "den Eindruck haben, dass das Land über sie hinweglebt, an ihnen vorbeilebt." Diese Menschen wolle die CDU einladen.
Bei der jüngsten Bundestagswahl habe die Partei deutlich gemerkt, dass die Menschen kein Vertrauen mehr in die CDU gehabt hätten. "Wir hatten inhaltliche Leerstellen und wir haben an unserer Glaubwürdigkeit zu arbeiten", sagte Czaja.
Zum Erfolg der AfD in den Meinungsumfragen sagte der CDU-Generalsekretär, wenn die Bundesregierung dazu beitrage, dass sich die AfD in den Umfragen verdoppele, könne die "Opposition nicht die Kraft haben, das zu halbieren". Er glaube aber noch, dass viele Menschen erreicht werden könnten.
Die CDU kommt am Freitagnachmittag zu einem kleinen Parteitag zusammen, auf dem sie die Arbeit an ihrem neuen Grundsatzprogramm vorantreiben will. Am Samstag will die Partei mit Vertretern aus Verbänden, Wissenschaft, Gewerkschaften, Arbeitgebern, Sport und anderen diskutieren. Endgültig verabschiedet werden soll das Programm - das vierte in der CDU-Geschichte - auf einem Parteitag im Mai 2024.
smb/cha