Trauer in der deutschen Bundesliga! Christoph Daum ist tot. Nach einem langen Kampf gegen den Krebs verstarb er "friedlich im Kreise seiner Familie“, wie diese mitteilte. Über Jahrzehnte hinweg zählte er zu den prägendsten Persönlichkeiten im Profifußball. Hier alles, zu seinen letzten Stunden:
Seit Herbst 2022 führte Daum seinen Kampf gegen den Krebs. Anfangs zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück, kehrte jedoch bald wieder zurück. Mit Interviews und Auftritten in Talkshows verkündete er seine kämpferische Botschaft: "Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht.“ Daum wollte anderen Menschen mit seinem Kampfgeist Mut machen. Diese Entschlossenheit prägte sein ganzes Leben. Schon als Kind nahm er es mit Mitschülern auf, die ihm körperlich überlegen waren.
Als junger Trainer des 1. FC Köln überraschte er, indem er eine Kampfansage an den FC Bayern und dessen Manager Uli Hoeneß richtete – und kam dem Bundesliga-Dominator aus München tatsächlich gefährlich nahe. Herausforderungen scheute Daum auch später nicht, wenngleich er manchmal tief fiel. Nach seinem ersten Bundesliga-Titel mit dem VfB Stuttgart 1992 unterlief ihm ein Wechselfehler, der die Qualifikation für die Champions League kostete. Legendär wurde die Kokain-Affäre im Jahr 2000, die ihn den Posten des Bundestrainers kostete. Doch Daum kehrte zurück, gewann weitere Titel in Österreich und der Türkei, führte den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga und hielt ihn dort. „Du kannst hinfallen. Es ist nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. Du musst nur immer wieder aufstehen“, war sein Lebensmotto.
Der Kampf gegen den Krebs veränderte das Bild vieler Menschen von Daum. Seine Biografie polarisierte – man liebte oder verachtete ihn. Doch sein offener Umgang mit der Krankheit brachte ihm Sympathien weit über den Sport hinaus. Sogar sein langjähriger Widersacher Uli Hoeneß versöhnte sich öffentlich mit ihm und trat gemeinsam mit Daum in einer TV-Dokumentation auf. Christoph Daum hinterlässt eine bewegte Lebensgeschichte. Egal, ob als Sprücheklopfer, Provokateur, Motivationskünstler oder Fast-Bundestrainer – langweilig wurde es mit ihm nie. Seine markanten Sprüche, wie „Der Unterschied zwischen gut und spitze ist oft nur eine Fußspitze“, werden im deutschen Fußball schmerzlich vermisst werden.