Darum ist ihr Kinderernährung wichtig
Oscarpreisträgerin Caroline Link (55, “Nirgendwo in Afrika”) ist seit 2006 Schirmherrin der “Stiftung Kindergesundheit”. In dieser Funktion ist sie auch einer der prominenten Gäste der neuen Ausgabe der TV-Sendung “Gesundheit! Die Show” (22.10., 20:15 Uhr, BR), in der es diesmal um das Thema Kindergesundheit geht. Im Interview mit den Nachrichtenagentur spot on news erzählt Link von dramatischen Momenten, die sie selbst mit ihrer heute 17-jährigen Tochter erlebt hat, die sie dazu gebracht haben, sich intensiv mit dem Thema Kinderernährung zu beschäftigen.
“Als meine Tochter acht Monate alt war und ich sie nicht mehr gestillt habe, gab es auf einmal Probleme mit der Verdauung. Eines Tages fiel sie beim Füttern in Ohnmacht und wir mussten den Notarzt rufen. Im Krankenhaus wurde eine ‘Invagination’ festgestellt, eine Darmeinstülpung, die, wenn sie nicht zeitnah behandelt wird, zum Tod führen kann. Das war ein Schock. Gott sei Dank hatten wir gute Ärzte in der Nähe”, beschreibt die Filmemacherin die brenzlige Situation.
Aus dem dramatischen Erlebnis zog Link Konsequenzen: “Nach diesem Vorfall war es mir natürlich besonders wichtig, dass unsere Tochter gesund ernährt wurde. Ich habe mich viel mit dem Thema Kinderernährung befasst und verstanden, wie wichtig eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung schon für Kleinkinder sind.” Genau das ist es auch, wofür sich die “Stiftung Kindergesundheit” in Kindertagesstätten und Grundschulen engagiert: “Für die spielerische Aufklärung von Kindern, dafür was es bedeutet, auf den eigenen Körper gut aufzupassen”, fasst Link zusammen. “Das unterstütze ich natürlich gerne!”
Kinderernährung oder den Spaß an der Bewegung sind nicht nur Themen, mit denen sich die Eltern beschäftigen sollen, sondern auch die jungen Menschen selbst, denn: “Ich glaube, dass man das, was man als Kind lernt, leichter ein Leben lang beibehalten kann. Das betrifft die Bewegungslust, aber auch das Essen von Obst und Gemüse. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie sehr der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Und wenn man sich einmal angewöhnt hat, nach dem Abendessen noch ‘was Süßes’ zu naschen, dann kriegt man das so schnell nicht mehr weg”, erklärt die gebürtige Hessin und Wahl-Münchnerin.
Diesen Gewohnheitseffekt hat sie sich auch bei ihrer Tochter zunutze gemacht, wie sie erzählt, und verrät den so simplen wie wirkungsvollen Trick: “Ich stelle meiner Tochter, die mittlerweile 17 ist, nach der Schule beim Hausaufgaben machen oft einen Teller mit geschnittenem Obst auf den Schreibtisch. Das sieht lecker aus und ist beim Essen keine Kleckerei. Das futtert sie dann so nebenbei und hat mittlerweile ein richtiges Bedürfnis danach. Alles Gewohnheit”, so Caroline Link.
Geht es um Bewegung bei Kindern, ist man heutzutage schnell auch bei einem anderen großen Thema, dem Medienkonsum. Das kennt Teenie-Mama Link selbstverständlich auch: “Unser großes Thema zu Hause ist natürlich der Medienkonsum. Fernsehen ist ja gar kein Thema mehr bei den Teenagern, dafür umso mehr das Internet, Streamingplattformen, Social Media”, sagt sie und erklärt, was sie daran bedenklich findet:
“Mir geht es bei meiner Kritik an Instagram und Snapchat gar nicht nur um das faule Rumsitzen auf der Couch und die mangelnde Bewegung, vielmehr beunruhigt mich, was Social Media mit den Seelen der Teenies macht. Wer sich pausenlos mit anderen vergleicht und von anderen ständig bewertet wird, der wird ja zwangsläufig unsicher. Ich finde den Stress, sich cool darzustellen, sehr anstrengend für die Kids.”
Und was können Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel etc. dagegen machen? “Ich denke, man muss viel mit seinen Kindern reden, um ihnen immer wieder klar zu machen, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen und dass das Leben auf Instagram vielleicht spannender aussieht als es in Wirklichkeit ist”, lautet der Rat der Regisseurin. Ihr nächster Film, die Judith-Kerr-Roman-Verfilmung “Als Hitler das rosa Kaninchen stahl” startet übrigens am 25. Dezember in den Kinos.
(ili/spot)