Die Veranstaltungsbranche hat am Mittwoch (28. Oktober) in Berlin mit einem Autokorso und einem Fußmarsch demonstriert und will damit auf ihre prekäre Lage in der Corona-Pandemie hinweisen. Auf einer Abschlusskundgebung hat Toten-Hosen-Frontmann Campino (58) zu den Demonstranten gesprochen und wurde dabei deutlich: "Offensichtlich hat die Politik den Sommer verschlafen. Eine Lockdown- und Öffnungsstrategie in Schwarz-Weiß ist einfach zu wenig", erklärte der Musiker übereinstimmenden Medienberichten zufolge. Es gehe hier "nicht um Weihnachten. Es geht um ein ganzes Jahr und Tausende Existenzen."
Neben Campino haben sich weitere Promis aus der Musikwelt am Mittwoch solidarisch gezeigt. Roland Kaiser (68) nahm an der Demonstration teil und erklärte im Interview mit rbb, er erwarte, "dass man die Freiberufler, die Solo-Selbstständigen nicht zwingt, in Hartz IV zu gehen, sondern dass sie genauso unterstützt werden wie andere berufliche Zweige." Trompeter und Komponist Till Brönner (49) betonte hingegen: Es gebe keine andere Berufsgruppe als die der Veranstalter, "die ungeplant von heute auf morgen ein Jahr Pause machen kann - und das wird uns ins Haus stehen."
Das Aktionsbündnis #AlarmstufeRot hatte die Protestaktion in Berlin organisiert. Auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sowie der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft riefen zur Teilnahme auf. Das Bündnis fordert gemeinsame Hilfsprogramme, "die sich gezielter an den Bedürfnissen der Unternehmen orientieren als die bisher von der Regierung aufgelegten Förderprogramme", heißt es in einem Statement.