Die Bundeswehr bereitet sich in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt darauf vor, im Falle einer Lageverschärfung deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Israel auszufliegen. Es seien "vorbereitende präventive Maßnahmen in die Wege geleitet worden", hieß es am Donnerstagabend in einer gemeinsamen Erklärung des Bundesverteidigungsministeriums und des Auswärtigen Amts in Berlin. "Im Falle einer weiteren Lageverschärfung stünde der militärische Evakuierungsverband der Bundeswehr bereit."
Es solle sichergestellt werden, "dass die Bundesregierung im Falle eines Ausfalls des zivilen Flugbetriebs aus Israel alle notwendigen logistischen Vorkehrungen für eine rasche Abholung durch die Luftwaffe getroffen hat". Zu den jetzt getroffenen Maßnahmen gehört den Angaben zufolge auch die Entsendung von gemeinsamen Krisenunterstützungsteams des Auswärtigen Amts unter Beteiligung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nach Israel und in umliegende Staaten.
Am Donnerstag waren mit Sonderflügen der Lufthansa rund 950 Deutsche aus Israel nach Deutschland zurückgekehrt. Am Freitag sind weitere Evakuierungsflüge geplant.
Laut Auswärtigem Amt halten sich in Israel mehr als 100.000 deutsche Staatsbürger auf, die meisten von ihnen haben die doppelte Staatsbürgerschaft. Ein Außenamtssprecher hatte am Mittwoch gesagt, auf der Krisenliste der deutschen Botschaft in Israel hätten sich rund 5000 Menschen eingetragen. Er konnte aber nicht sagen, ob all diese Menschen ausreisen wollten.
cha/kas