Das Bundesamt für Naturschutz hat die Zahl der in Deutschland nachgewiesenen Wölfe mit mindestens 1339 angegeben. Die Zahl der Rudel habe sich im Beobachtungsjahr 2022/2023 auf 184 erhöht, erklärte die Bonner Behörde am Dienstag. Im Vorjahr waren 162 Wolfsrudel nachgewiesen worden.
Erstmals und wegen des großen Interesses gab die Behörde die Zahl der nachgewiesenen Wolfsindividuen an, wie ein Sprecher erklärte. In den Vorjahren war stets lediglich die Zahl der Rudel, Paare und Einzelwölfe kommuniziert worden. Die nun angegebene Gesamtzahl umfasst nur nachgewiesene Tiere - sie könnte auch höher liegen.
Den Angaben zufolge gab es bei den nachgewiesenen Wolfspaaren im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 58 auf 47 und bei den sesshaften Einzelwölfen von 25 auf 22. Bei einer durchschnittlichen Rudelgröße von fünf bis zehn Einzeltieren ist davon auszugehen, dass die Gesamtzahl der Wölfe zunahm.
Bei der Zahl der Wolfsterritorien gab es den Angaben zufolge einen geringeren Anstieg als in den Vorjahren. Die Vorkommen des Raubtiers konzentrieren sich auf Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. In Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen gibt es kleinere Bestände.
Der Wolf war in Deutschland ausgestorben, kehrte jedoch etwa seit dem Jahr 2000 zurück. Der Bestand wuchs seitdem stetig. Landwirte klagen seit längerer Zeit über zunehmende Schäden durch Wolfsrudel.
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr als 4000 Weidetiere durch Wolfsangriffe verletzt oder getötet beziehungsweise anschließend vermisst. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will am Donnerstag neue Maßnahmen zum Umgang mit dem Wolf vorstellen.
pe/cfm