Als Susan und Alex bereits seit sechs Jahren zusammen waren, bat Alex sie um ihre Hand. Susan zögerte nicht und sagte sofort ja! Sie konnten nicht warten, bis ihr großer Tag endlich anbrechen würde. Doch dann verlief dieser völlig anders, als erwartet…
Nachdem Alex vor Susan auf die Knie gegangen war, um sie um ihre Hand zu bitten, entwickelten sich die Dinge plötzlich rasend schnell. Die Hochzeitsvorbereitungen wurden geplant und niedergeschrieben. Sie wollten eine ganz traditionelle Hochzeit mit so viel Gästen wie nur möglich. Als dann der große Tag gekommen war, nahm das Drama seinen Lauf.
Es erwartete sie eine tolle, große und schöne Hochzeit. Sie hatten das Limit ihres Budgets erreicht und alles war bereit, um einen wirklich unvergesslichen Tag zu erleben. Jetzt war es nur noch Aufgabe der Freunde und Freundinnen, dem Paar ein ebenso spektakuläres Junggesellenfest zu bereiten. Susan und ihre Freundinnen begaben sich in ein Hotel, um dort ihre letzte Nacht als ‘Single’ zu verbringen (zumindest was die offizielle Seite betrifft)…
Ihre Freundinnen kehrten mit ihr ins Hotel zurück. Sie machten sich bereit, ins Bett zu gehen, damit sie am nächsten Tag gut ausgeschlafen waren. In dem Moment gab Susans Telefon ein Geräusch von sich. Susan sah nach, wer ihr da eine Nachricht geschickt hatte. Es handelte sich um eine unbekannte Nummer. Als sie die Nachricht öffnete, war Susan völlig überrumpelt.
Es handelte sich um einige Fotos von Alex, im Bett mit einer anderen Frau. Außer den Fotos schickte der unbekannte Absender zudem noch Screenshots von Gesprächen mit ihrem zukünftigen Mann, in denen er seiner Geliebten seine Liebe gestand. “Ich würde ihn lieber nicht heiraten, wen ich du wäre!”, schrieb die unbekannte Frau dazu. Was sollte Susan tun? Sie war untröstlich. Sie fühlte sich komplett verraten!
Susan schaffte es, ihre Emotionen zu unterdrücken und hörte auf zu heulen. Nichts und niemand konnte etwas an ihrem Schmerz ändern. Sie war von Alex zutiefst enttäuscht und wusste nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie dachte darüber nach, wie sie sich an Alex rächen konnte. Sogar ihre Freundinnen fingen an zu brainstormen, wie sie es ihm heimzahlen konnte. Was konnte sie tun?
Der Morgen des großen Tages hatte begonnen. Die Brautjungfern wachten auf und bereiteten sich auf die Hochzeit vor. Susan hatte jedoch die ganze Nacht über kein Auge zugetan. Sie konnte nur an die Fotos und Screenshots der Gespräche denken, die sie auf ihrem Handy empfangen hatte und darüber nachgrübeln, was sie nun tun musste. Sollte sie die Hochzeit stattfinden lassen und das tun, was am besten für ihre Beziehung war? Oder sollte sie einen radikalen Schritt wagen, wenn es soweit sein würde?
Als sie ihr Hochzeitskleid anzog und sich selbst im Spiegel betrachtete, wurde ihr klar, das Alex einen schweren Fehler begangen hatte. Die Brautjungfern hatten keinen Schimmer, was in Susans Kopf gerade vor sich ging. Obwohl sie sich große Sorgen machten, beruhigte sie Susan immer wieder und sagte ihnen, dass alles ok wäre. Sie wusste ganz genau, was sie tun würde. Nur was war das?
Obwohl sie inzwischen wusste, was sie tun würde, fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis endlich der Moment vor dem Altar anbrach. Susan lief ständig nervös hin und her, andererseits wollte sie gegenüber den Brautjungfern auch nicht zu aufgedreht wirken. Von Alex war noch nichts zu sehen. Dann fing die Zeremonie an…
Nach dieser schrecklichen Nacht war Susan bereit, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Als sie zum Altar schritt und Alex gegenüber stand, lüftete sie noch nicht ihren Schleier, damit er nicht sehen konnte, dass sie weinte. Als Alex dann ihre Tränen sah, war er zunächst verwirrt. Er fragte Susan, warum sie weinte und versuchte sie zu trösten…
Alex brachte sein Gelübde erfolgreich über die Lippen. Susan traute ihren Ohren kaum, dass er all dies noch wagte auszusprechen, nach allem, was sie nun über ihn wusste. Als es dann an Susan war, ihrerseits das Gelübde abzulegen, konnte sie es nicht. Während sie sich die Tränen abwischte, drehte sie sich zur Gemeinde und fing an zu sprechen…
Während sie dort am Altar vor ihrer Familie und all ihren Freunden stand, zog sie ihren Plan weiterhin durch. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und zeigte allen die Fotos, die sie am Tag zuvor erhalten hatte. “Heute wird es keine Hochzeit geben”, sagte Susan und las laut den Text vor, der in der Nachricht stand. Die Gemeinde war schockiert, Susan war aber noch nicht fertig…
Sich selbst treu bleiben
Susan viel es nicht leicht, sich zu beherrschen, während sie den Gästen die Nachrichten vorlas. Als sie mit dem Vorlesen fast fertig war, entschied sich Alex, das Weite zu suchen. Sein Trauzeuge rannte mit ihm zusammen aus dem Saal. Susan blieb weiterhin ruhig, und als sie mit dem Vorlesen der Nachrichten fertig war, bekam sie von allen Anwesenden Applaus.
Ihre Familie und ihre Brautjungfern umringten sie und trösteten sie und sagten ihr, dass sie sehr stolz auf sie waren, für das, was sie getan hatte. Susan war sich selbst treu geblieben. Ihre Ehrlichkeit verbreitete sich auch rasend schnell über das Internet.