20922:

Bereitet Russland einen Atomschlag vor? Weil es auf dem Schlachtfeld nicht läuft – Propagandisten sagen nukleare Eskalation voraus

Ist ein Atomschlag in Vorbereitung? Es ist eine Erzählung, die auch vom russischen Präsidenten Wladimir Putin immer wieder verbreitet wird. Eine Erzählung, die Russland schon vor seinem vollständigen Einmarsch in die benachbarte Ukraine propagiert hat: “Die NATO bedroht uns – wir müssen uns verteidigen.” – Putin hat alles vorbereitet um einen nuklearen Angriff zu rechtfertigen – ist jetzt der Zeitpunkt gekommen?

Russland spricht vom Krieg gegen den Westen

Zusätzlich zur Behauptung Russlands, dass die “militärische Spezialoperation” in der Ukraine den Zweck hat, das Land von Nazis zu befreien, verbreitet das Land weiterhin die Verschwörungstheorie, dass das westliche Verteidigungsbündnis seine Versprechen nicht einhält und Russland angreifen möchte. Die Kontroverse darüber, ob das Versprechen, dass die NATO sich nicht weiter nach Osten ausbreiten würde, tatsächlich gebrochen wurde, bleibt bestehen. Selbst der damalige sowjetische Generalsekretär Michail Gorbatschow bestritt, dass es ein solches Versprechen überhaupt gegeben habe. Dies berichtet unter anderem Horst Teltschik, ehemaliger außenpolitischer Koordinator im Bundeskanzleramt, in einem Gastbeitrag in der “Zeit”. “Präsident Gorbatschow hat selbst, wenn auch etwas spät, öffentlich erklärt, dass in keinem seiner Gespräche 1990/91 mit westlichen Partnern über eine Erweiterung der NATO über das Gebiet der DDR hinaus gesprochen worden sei”, schreibt Teltschik.

Immer neue Drohungen einer nuklearen Eskalation

Nun, nachdem Russland seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gestartet hat, verstricken sich seine Propagandisten immer weiter in diese Erzählung und drohen dabei sogar mit einem Dritten Weltkrieg. Dies tat auch die russische “Journalistin” und Propagandistin Margarita Simonowna Simonjan erneut. In einer Ansprache in ihrem Sender sagte sie: “Sie werden nicht eher aufhören, bis sie mit der unmittelbaren und unmissverständlichen Drohung konfrontiert werden, ihre Städte zu zerstören.” Russland behauptet gerne, man kämpfe gegen die NATO. Weiter heißt es: “Sie scheren sich nicht um unsere Städte. Sie scheren sich nicht um ukrainische Städte. Solange sie nicht sehen, wie der Big Ben brennt oder der Eiffelturm oder die National Gallery in Washington D.C. oder besser gesagt, bis sie erkennen, dass diese Orte morgen in Flammen stehen könnten.” Ein Krieg mit der NATO wäre de facto ein Weltkrieg. Das Verteidigungsbündnis umfasst 31 Staaten, die sich nahezu über den gesamten Globus erstrecken. Simonjan sagte zudem, dass es nur so enden könne.

Russland auf dem Schlachtfeld unterlegen

Die falsche Behauptung, Russland kämpfe in der Ukraine in Wirklichkeit gegen den Westen, gewinnt besonders an Fahrt, wenn sich die Ukraine in einer Gegenoffensive befindet und Russland in die Enge getrieben wird. Kremlnahe Kommentatoren verbreiten dieses Narrativ vor allem dann, wenn die angegriffene Ukraine militärische Unterstützung von ihren westlichen Partnern erhält oder Russland in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine an Boden verliert. Gegenwärtig ist Russland besorgt, da ukrainische Streitkräfte Geländegewinne erzielen, wo Ortschaften bereits seit 2014 besetzt waren. Weder die EU, der Westen noch die NATO haben Russland den Krieg erklärt. Die EU, die USA und viele weitere NATO-Mitgliedstaaten unterstützen die Ukraine militärisch, um ihr bei der Abwehr des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs zu helfen. Jedoch sind sie nicht an Kampfhandlungen beteiligt.

Beliebteste Artikel Aktuell: