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Baerbock setzt Beratungen bei G7-Außenministertreffen in Tokio fort

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Mittwoch in Tokio die Beratungen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den G7-Staaten fortgesetzt. Sie traf sich zunächst zu einem bilateralen Gespräch mit ihrer japanischen Kollegin Yoko Kamikawa. Es seien "keine einfachen Zeiten" für die G7, sagte Baerbock. Am Vorabend hätten die Minister eine "wichtige Debatte" über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas geführt. Sie sprach von einem "sehr wichtigen Abend". 

Kamikawa sagte, Japan strebe eine enge Zusammenarbeit mit Deutschland und den anderen G7-Partnern hinsichtlich der Krise in Nahost, des Ukraine-Kriegs und zur Sicherung eines "freien und offenen" Indopazifiks an. 

Der Krieg in Nahost steht im Zentrum der Beratungen in Tokio. Vor dem Hintergrund der lauter werdenden Forderungen nach Kampfpausen im Gazastreifen sind die G7-Staaten darum bemüht, eine gemeinsame Linie zu finden. Baerbock will sich für "humanitäre Feuerpausen" einsetzen.

Hunderte Kämpfer der Hamas waren am 7. Oktober aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen und hatten beim Angriff auf mehrere Ortschaften und ein Musikfestival Gräueltaten an Zivilisten verübt, darunter viele Frauen und Kinder. Bei dem schlimmsten Angriff in der Geschichte des Landes wurden israelischen Angaben zufolge etwa 1400 Menschen getötet.

Als Reaktion auf den Angriff hatte Israel der Hamas den Krieg erklärt und seitdem Ziele der Kämpfer im Gazastreifen angegriffen. Israel verhängte zudem eine vollständige Blockade über das Palästinensergebiet und stellte die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff und Strom ein. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen bislang mehr als 10.300 Menschen getötet.

Ein weiterer Schwerpunkt des G7-Treffens in Tokio ist der Krieg in der Ukraine. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nimmt per Videoschalte an der Arbeitssitzung der G7-Minister teil, die über die weitere Unterstützung Kiews im Verteidigungskrieg gegen Russland beraten.

Zudem steht die Lage im Indopazifik und der Dialog mit den zentralasiatischen Ländern auf der Agenda. Japan hat in diesem Jahr den G7-Vorsitz inne, im kommenden Jahr übernimmt Italien. Neben diesen beiden Ländern und Deutschland gehören der G7-Gruppe auch Frankreich, die USA, Kanada und Großbritannien an.

bfi/kbh