Die Zahl der in Deutschland zugelassenen E-Autos steigt zwar, aber längst nicht schnell genug, um die politisch gesteckten Ziele zu erreichen. Das geht aus einer Untersuchung der Branchenexperten vom Center of Automotive Management (CAM) hervor. Demnach wird die Zielmarke von 15 Millionen E-Autos bis 2030 nach derzeitigem Stand um 50 Prozent verfehlt.
"Der Pkw-Bestand von reinen Elektrofahrzeugen (BEV) in Deutschland ist innerhalb eines Jahres um 54,7 Prozent gestiegen", erklärte das CAM am Dienstag. Nach amtlichen Zahlen sind demnach insgesamt gut 1,17 Millionen reine Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen.
Die Zahl aller Pkw stieg innerhalb eines Jahres um 0,7 Prozent auf erstmals über 49 Millionen. Damit sind nun 2,4 Prozent aller Pkw reine Elektrofahrzeuge (BEV).
Nötig wären laut CAM 750.000 Neuzulassungen von E-Autos im Gesamtjahr 2023 und 1,3 Millionen Fahrzeuge 2025. "Realistisch ist derzeit jedoch lediglich ein Wachstum der BEV-Neuzulassungen auf 450.000 Pkw im Gesamtjahr 2023 und auf 650.000 für das Jahr 2025."
Aktuell steuere Deutschland so auf sieben bis acht Millionen E-Autos bis 2030 zu. "Sollte sich an den Rahmenbedingungen nichts ändern, werden im Jahr 2030 damit nur rund halb so viele Elektrofahrzeuge im Zulassungsbestand sein als ursprünglich geplant", erklärten die CAM-Experten.
Den Angaben zufolge verkaufte Volkswagen im vergangenen Jahr mit über 207.000 mit Abstand die meisten E-Autos in Deutschland, gefolgt von Tesla mit knapp 146.000 und Renault mit gut 113.000. Das zulassungsstärkste Modell ist weiterhin der Kleinwagen Renault Zoe. Es folgen die Tesla-Limousine Model 3 und die Kompaktklasse VW ID.3.
Das CAM hebt jedoch hervor, dass SUVs einen immer größeren Anteil am E-Auto-Bestand ausmachen: Aktuell ist mehr als jedes dritte E-Auto ein SUV oder ein Geländewagen. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei gut 25 Prozent.
pe/ilo