Steigt China jetzt in den Krieg ein? Wie nun die Auswertung von russischen und chinesischen Zolldaten belegen soll, liefert China scheinbar über staatseigene Unternehmen verschiedene Rüstungsgüter an zahlreichen Militärfirmen in Russland. Und dabei sind die Chinesen offenbar nicht alleine. Auch andere Staaten sollen der russische Regierung hinter vorgehaltener Hand beim Kauf von militärischer Ausrüstung unterstützen.
Nach einer Auswertung der Daten wirft die amerikanische Regierung in Washington zahlreichen chinesischen Firmen vor, militärische Güter an einige verschiedene Firmen der russischen Militär- und Verteidigungsindustrie zu liefern. Schon im vergangenen Sommer hatten die Amerikaner deshalb 5 chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt. Auch Ende Januar hatte der amerikanische Präsident Joe Biden diese Vorwürfe nun noch einmal erneuert. Beim nächsten Treffen mit hochrangigen amerikanischen Politikern will man dieses Thema gegenüber der chinesischen Regierung vorbringen. Dabei geht es insbesondere um einige Flüge der russischen Volga-Dnepr-Airlines, die mit abgeschalteten Transpondern offenbar Rüstungsgüter von China nach Russland geschafft haben sollen. Diese Vermutungen werden nun durch die Auswertungen der chinesischen und russischen Zolldaten erhärtet. Demnach sollen sogar staatseigene chinesische Firmen an den Lieferungen beteiligt sein. Unter anderem sollen sie Navigationsinstrumente, Teile von Anti-Raketen-Radaranlagen, sowie Transmitter und Teile für Helikopterrotoren nach Russland geliefert haben. Aus dem Zolldokumenten ist außerdem ersichtlich, dass die Lieferung direkt an Empfänger in der russischen Rüstungsindustrie gegangen sind. Dokumente belegen, dass bei diesen Geschäften auch verschiedene Ministerien in China involviert waren.
Neben rein militärischen Gütern unterstützen die Chinesen die Russen aber auch mit Waren, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Computerchips. Nach dem Start der westlichen Sanktionen war Russland zunächst vom Nachschub an Halbleitern abgeschnitten worden. Statistiken zeigen, dass die Lieferung von Computerchips nach dem Beginn der westlichen Sanktionen zunächst eingebrochen war. Im Oktober 2022 hat Russland dann von China Chips im Wert von 24,9 Millionen US-Dollar eingekauft. Außerdem soll Russland nun auch Chips über Hongkong, Dubai und die Türkei beziehen. Im Vergleich zur Zeit vor dem Beginn der westlichen Sanktionen werden nun rund 40 Prozent weniger Chips nach Russland geliefert. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Russland seit einigen Monaten Munition für Waffen in Nordkorea bezieht. Ende Januar hatten die Amerikaner Satellitenfotos vorgelegt, die eine Lieferung von Waffen und Munition von Seite des nordkoreanischen Regimes an Russland zeigen sollen. Demnach wollen die Geheimdienste dementsprechende Kontakte an der russisch-koreanischen Freundschaftsbrücke beobachtet haben. Im Gegenzug soll Russland wohl Nahrungsmittel an das nordkoreanische Regime geliefert haben.
