Zuletzt hatten zahlreiche Studien gezeigt, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Infektionen mit dem Coronavirus und dem sozialen Status der infizierten Personen besteht. So wurde eindeutig ermittelt, dass die Ansteckungsgefahr in sozial schwachen Gebieten deutlich höher ist, als in den Gebieten in denen finanziell besser gestellte Menschen leben. Aus diesem Grund planen nun mehrere Bundesländer und Städte verstärkt in den sozialen Brennpunkten zu impfen.
Als erstes hatte man in Nordrhein-Westfalen auf diese Tatsachen reagiert. In Köln hatte man daraufhin beschlossen, im sozialen Brennpunkt in Köln-Chorweiler mit mobilen Impfteams verstärkt zu impfen. Während in anderen Stadtteilen von Köln deutlich niedrigere Inzidenzwerte herrschen, liegt der Wert im sozial benachteiligten Chorweiler bei über 500. Für dieses Pilotprojekt der Stadt Köln hatte das Bundesland Nordrhein-Westfalen zunächst 1.000 Impfdosen für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Mittlerweile sind die Impfungen gestartet, die jedoch einen hohen Einsatz an Sozialarbeitern und freiwilligen Hilfskräften erfordert. Da in Chorweiler zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund leben, setzt die Stadt verstärkt auch Menschen ein, die sich in ihrer Muttersprache mit den Impfwilligen unterhalten können. Auch in anderen Bundesländern will man solche Projekte nun durchführen. Nun scheint auch das Saarland in sozialen Brennpunkten impfen zu wollen.
Diesen Plan hatte das zuständige Ministerium am Mittwoch in Saarbrücken bekannt gegeben. Dort sollen die Impfungen offenbar in
Abstimmung mit den Gemeinwesenprojekten im gesamten Saarland erfolgen. Vor allem die SPD ist der Ansicht, dass dies ohne Zweifel der richtige Weg ist, um die Infektionszahlen noch weiter zu senken. Die Impfungen in den sozial benachteiligten Gebieten soll dann beginnen, wenn die Impfungen der 3. Priorisierungsgruppe abgeschlossen sind. Dies könnte schon bald der Fall sein, da das Saarland bereits zum 15. April als eines der ersten Bundesländer überhaupt damit begonnen hatte, Menschen aus der 3. Priorisierungsgruppe zu impfen.