Schon vor der Sitzung zwischen Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag, bei der die Politiker über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten werden, sind die Teilnehmer am Montagabend von Experten eindringlich vor den durch die Corona-Mutationen ausgehenden Gefahren gewarnt worden.
Sowohl Kanzlerin Angela Merkel als auch die Ministerpräsidenten der Bundesländer sind am Montagabend von Experten eindringlich auf die Gefahren der aktuell zirkulierenden Coronavirus-Mutationen hingewiesen worden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Teilnehmern an den Beratungen erfahren haben will, seien als Experten unter anderem die Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann und der Helmholtz-Infektionsforscher Michael Meyer-Hermann gehört worden. Beide hatten die Politiker davor gewarnt, dass sich vor allem die britische Mutationen auch in Deutschland schnell ausbreitet. Wegen dieser Vorkommnisse sei es besonders wichtig, die Infektionszahlen durch harten Maßnahmen so weit wie möglich nach unten zu drücken.
Die selbe Linie verfolgte auch Rolf Apweiler, Direktor des European Bioinformatics Institute Cambridge. Er informierte die Teilnehmer, dass die in Großbritannien festgestellte Virus-Variante etwa sechs bis achtmal so viele Corona-Fälle im Monat verursache wie das herkömmliche Virus. Deshalb forderte Apweiler nun einen “scharfen Lockdown”, eine schnelleres Vorgehen bei den Impfungen und eine breite Gensequenzierung, um zu erkennen welche Virus-Varianten für die meisten Ansteckungen in Deutschland verantwortlich sind. Angesichts dieser Vorschläge könnten die aktuell gültigen Maßnahmen des Lockdowns wohl auch noch einmal verschärft werden.