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Schwerste Zusammenstöße in Jerusalem seit mehreren Jahren

Konfrontationen zwischen Palästinensern und Polizei - Mehr als 100 Verletzte

Nach einem Aufmarsch rechtsextremer Juden am Zugang zur Altstadt von Jerusalem ist es dort in der Nacht zum Freitag zu den schwersten gewalttätigen Konfrontationen seit Jahren gekommen. Die palästinensische Hilfsorganisation Roter Halbmond teilte mit, bei den Zusammenstößen zwischen israelischen Polizeieinheiten und palästinensischen Demonstranten seien mehr als einhundert Menschen verletzt worden.

Mehrere hundert Polizisten waren eingesetzt worden, um den Aufmarsch der jüdisch-rechtsextremen Organisation Lahava abzuschirmen. Die Polizei bezeichnete dies als Schutz der "Meinungs- und Kundgebungsfreiheit".

Nach Angaben von Augenzeugen riefen Lahava-Mitglieder "Tod den Arabern!" Das führte zu Konfrontationen mit Palästinensern, die nach dem nächtlichen Gebet zum Fastenmonat Ramadan vom Tempelberg zurückkamen.

Nach Angaben des Roten Halbmonds wurden rund 20 Verletzte ins Krankenhaus gebracht. Die israelische Polizei verzeichnete in ihren eigenen Reihen bei den Zusammenstößen 20 Verletzte. 44 Menschen wurden nach ihren Angaben festgenommen. Die Polizei setzte am Damaskus-Tor und in den umliegenden Vierteln Kavallerie ein.

Auch sperrte die Polizei einige Bereiche der Altstadt ab. Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatte es Auseinandersetzungen gegeben, nachdem im Internet Videos aufgetaucht waren, auf denen zu sehen war, wie Palästinenser und Journalisten in der Jerusalemer Altstadt belästigt wurden. Jüdische Jugendliche riefen demnach auch dort: "Tod den Arabern!" Jugendliche Palästinenser organisierten eine Gegendemonstration.

Nach den Konfrontationen vom Mittwoch wurden nach Polizeiangaben 70 Juden und Araber vorläufig festgenommen. Für 64 von ihnen wurde der Polizeigewahrsam am Donnerstag verlängert.

by Ahmad GHARABLI