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Scholz reist am Vormittag in Hochwassergebiete in Niedersachsen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist am Sonntagvormittag in die Hochwassergebiete. Bei einem Rundflug über den betroffenen Gebieten in Niedersachsen mit Ministerpräsident Stephan Weil und Innenministern Daniela Behrens (beide SPD) werde der Kanzler sich ein Bild von der Lage machen, teilte ein Sprecher der Bundesregierung am Morgen in Berlin mit.

Gegen 11.00 Uhr würden die drei Politiker dann in Verden an der Aller vom Landesbrandmeister im Detail über die Gesamthochwasserlage, die getroffenen Schutzmaßnahmen und die zu erwartende weitere Entwicklung informiert. Weiter hieß es, Scholz werde sich das Aller-Hochwasser gegen 11.30 Uhr vom Aussichtspunkt "Panoramablick" am Klusdamm selbst anschauen. 

Anschließend ist in Verden eine Begegnung von Scholz, Weil und Behrens mit vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vorgesehen. Außerdem möchte sich der Kanzler den Angaben zufolge bei den anwesenden Hilfskräften von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) sowie weiteren Freiwilligen bedanken.

Die Hochwasserlage ist derzeit vor allem im Norden Deutschlands angespannt. Zwar wurden am Samstag von der Aller und weiteren Flussläufen leicht fallende Pegelstände gemeldet, vielerorts wird aber weiterhin ein Brechen der stark aufgeweichten Deiche befürchtet. In Verden, nahe des Zusammenflusses von Aller und Weser, stehen weiterhin große Teile der Altstadt unter Wasser, mehrere Häuser sind dort einsturzgefährdet.

Die niedersächsische Innenministerin Behrens hatte in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit "Wir Online" beklagt, dass Schaulustige die Arbeit der Einsatzkräfte in den Hochwassergebieten erschwerten. "Die große Mehrheit der Bevölkerung verhält sich vernünftig und unterstützend", sagte Behrens. "Viel ärgerlicher sind die Schaulustigen und Katastrophentouristen, die überall in den Krisenregionen auftauchen. Viele reisen extra an, um sich die Wassermassen anzusehen."

Laut der Ministerin gab es "sogar Sichtungen von Kite-Surfern, die in Hochwasser-Gebieten unterwegs sind". "Ich kann vor so einem lebensgefährlichen Unsinn nur warnen", sagte Behrens dem "Wir".

yb/pw