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Oster-Lockdown statt Oster-Urlaub? Für Söder ist noch alles offen!

Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder hat die steigenden Infektionszahlen in den letzten Wochen zur Kenntnis genommen. Trotzdem hofft der Politiker weiter darauf, dass ein Oster-Urlaub möglich sein könnte. Von Seiten des Kanzleramts zeigte man sich in dieser Hinsicht allerdings äusserst skeptisch.

Söder spricht bei Sitzung des CSU-Bezirksvorstandes

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hat am Samstag die Kritik des CSU-Bezirksvorstand Niederbayern wegen der weiter andauernden Schließungen des Einzelhandels und der Gastronomie deutlich zurückgewiesen. Die von den Unternehmen vorgelegten Hygienekonzepte “funktionieren nur bei niedriger Inzidenz”, erklärte Söder bei einer Sitzung des CSU-Bezirksvorstands. Bisher könne man nicht viel mehr tun als die Entwicklung der Infektionszahlen abzuwarten. “In den nächsten zwei Wochen entscheidet sich, ob wir Oster-Urlaub oder Oster-Lockdown haben werden”, erklärte Söder. Auch weitere Ministerpräsidenten wollen sich bei der Frage nach Osterurlaub noch nicht festlegen. “Ich kann Ihnen darauf noch keine verlässliche Antwort geben”, erklärte zum Beispiel auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. Außerdem kritisierte er den Termin der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz, die am 22. März stattfinden wird. Dieser Termin mache es wohl ziemlich schwer Entscheidungen für die Osterfeiertage zu treffen.

Kanzleramt glaubt nicht an Reisen über Ostern

Wenig Hoffnung auf Reisen über die Osterfeiertage macht unterdessen Kanzleramtschef Helge Braun. Dieser sieht das Reisen in der nächsten Zeit weiter skeptisch und hielt sich auch mit Prognosen zum Sommerurlaub noch weitestgehend zurück: “Ich bin sehr skeptisch, was Reisen an Ostern angeht”, erklärte der CDU-Politiker gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch was den Sommerurlaub angehe, seien derzeitige Prognosen noch “ein bisschen kühn”. Generell sieht Braun das Thema Reisen als extrem kompliziert, weil man dadurch das Virus weiter verbreite. “Aber ich gehe davon aus, dass wir ab Pfingsten über Reisen und Freizeit deutlich entspannter reden können”, gibt sich der Kanzleramtschef wenigstens für die Zukunft optimistisch.

Söder verspricht mehr Impfstoff für Ostbayern

Auf der Bezirksvorstandssitzung verprach Markus Söder außerdem mehr Impfstoff für Ostbayern. Zuvor hatte CSU-Bezirkschef Andreas Scheuer gefordert: “Ostbayern muss wegen seiner Lage an der Grenze zu Tschechien zum Sonderkorridor werden.” Bisher hat die Landesregierung rund 50.000 zusätzliche Impfdosen zugesichert. Nun versprach Söder die Anzahl deutlich zu erhöhen. “Zusätzlich brauchen wir eine Flexibilität bei der Frage, wen wir damit impfen dürfen”, forderte Scheuer weiter. Darüber will Söder nun die Landräte entscheiden lassen. Der niederbayerische Landrätesprecher, Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber setzt sich nun für eine verstärkte Impfung der berufstätigen Personen ein. Nach seiner Ansicht verlagerten sich die Infektionsherde nach den erfolgten Impfungen in den Altenheimen nun vermehrt in den privaten Bereich und den Arbeitsplatz. “Nur wenn wir in diesen Bereichen das Infektionsgeschehen in den Griff bekommen, dann wird es nicht auf die zweite und dritte Landkreisreihe und das übrige Bayern überschwappen.” Ähnliche Überlegungen hatte es zuletzt auch auf Bundesebene gegeben, um die Infektionszahlen durch die Impfungen zu senken.

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