Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Leistungen von Ärzten und Pflegekräften in der Corona-Pandemie gewürdigt. Nachdem sich Ärzte zusammen mit Pflegern In Krankenhäusern und Praxen schon gegen die ersten und zweite Welle gestemmt hätten, "geben sie auch jetzt in der dritten Welle für uns tagtäglich alles", sagt Merkel am Dienstag in einer Videobotschaft zum Auftakt des Deutschen Ärztetags.
Für diesen "aufopferungsvollen Einsatz" bei der Versorgung von Patienten, nicht nur der Corona-Kranken, wie auch auch beim Testen und Impfen "danke ich ihnen von ganzem Herzen", sagte Merkel. Das Gesundheitswesen sei durch die Pandemie "auf eine harte Probe" gestellt worden.
Sie verwies auf die vor rund zwei Wochen beschlossene Bundesnotbremse, die dem Ziel diene, die dritte Welle zu brechen und die Zahl der Neuinfektionen "wieder auf ein Maß zu begrenzen, mit dem wir eine Überlastung des Gesundheitswesens vermeiden". Der Schlüssel zur Beendigung der Pandemie aber sei das Impfen. "Es macht sehr viel Mut, dass das Impfen immer mehr an Fahrt gewinnt", betonte die Kanzlerin.
Mit zunehmender Impfstoffproduktion und -lieferung könnten immer mehr Arztpraxen in die Impfkampagne einbezogen werden. Daneben müssten zu jeder Zeit aber auch die an vielen anderen Krankheiten leidenden Menschen versorgt werden. Das mache zusätzlich deutlich, wie wichtig eine gute Fachkräftesicherung sei. "Deshalb müssen wir alles daran setzen, für gute Berufsbedingungen im medizinischen Bereich zu sorgen, auch des Pflegepersonals", sagte Merkel.
Der zweitägige Ärztetag, der ansonsten hunderte Mediziner versammelt, findet wegen der Corona-Krise ausschließlich im Onlineformat statt. Im Mittelpunkt des Ärztetags stehen vor allem die Lehren und Erfahrungen aus der Corona-Pandemie. Die Delegierten werden zudem über die Konsequenzen für die Ärzteschaft aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum assistierten Suizid diskutieren. Das Bundesverfassungsgericht kippte im vergangenen Jahr das 2015 beschlossene Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Sterbehilfe.
by THOMAS KIENZLE