Seitdem Prinz Harry und Herzogin Meghan den “Megxit” vollzogen haben, hat sich das Paar fast auf der anderen Seite der Welt und weit entfernt von Großbritannien niedergelassen. Scheinbar wollte das Paar mit der Auwanderung auch eine Distanz zur teilweisen fiesen englischen Presse schaffen. Doch nun wird das royale Paar offenbar von der Vergangenheit eingeholt. Denn am Londoner High Court soll in den nächsten Tagen über einen Prozeß zwischen dem Paar und einer englischen Tageszeitung entschieden werden. Danach dürfte feststehen, ob sich dieses Thema, um das bereits eine riesige Schlammschlacht entfesselt wurde, endlich erledigt werden kann.
Knackpunkt des Prozesses ist offenbar der Hintergrund, dass Meghan, und Prinz Harry nicht kampflos akzeptieren wollen, dass immer wieder Details aus ihrem Privatleben in der Presse veröffentlicht werden. Nun soll über die Klage des Paares gegen den Verlag der “Mail on Sunday”, Associated Newspapers entschieden werden. Die Zeitung hatte Anfang 2019 in mehreren Artikeln einen privaten Brief von Meghan (39) an ihren Vater Thomas Markle veröffentlicht. Durch dieses Vorgehen sieht Meghan ihr Recht auf ihr Privatleben eingeschränkt.
Nun steht die Entscheidung an, ob die Sussex-Royals gar persönlich vor Gericht erscheinen und aussagen müssen. Am Dienstag wollen die Anwälte von Harry und Meghan ein sogenanntes “Summary Judgement” beantragen. Dabei handelt es sich um ein Schnellverfahren, bei dem angesichts der vorliegenden Beweise ein Urteil gefällt werde kann, ohne dass es zu einer tatsächlichen Gerichtsverhandlung mit Zeugenaussagen kommt.
Nun verbindet das Paar bereits seit Jahren eine Art Hassliebe mit der Presse. Begonnen hatte diese schon lange bevor Harry und Meghan geheiratet hatten. Denn im Gegensatz zu seine Bruder William, der sämtlichen Skandalen in seiner Jugend elegant aus dem Weg gehen konnte, hatte Prinz Harry diese Fettnäpfchen geradezu gesucht und der Presse in regelmäßigen Abständen mit seinem Verhalten Stoff für Skandalmeldungen geliefert. So existieren Nacktfotos des Prinzen, ein skandalträchtiges Foto im Nazi-Kostüm und viele weitere Fotos auf denen sich der Prinz so ganz und gar nicht königlich benimmt. Und natürlich wurden alle Skandale von der britischen Presse ausgeschlachtet. Als Harry dann auch noch seine Beziehung mit der US-Schauspielerin Meghan Markle öffentlich machte, war dies für die Presse natürlich ebenfalls ein gefundenes Fressen. Die Berichterstattung der Presse verlief zwischen Begeisterungstaumel über voyeuristische Paparazzi-Exzesse sogar bis hin zu rassistischen Untertönen, die auf die afro-amerikanische Abstammung von Herzogin Meghan abzielten. Ein Vorgehen, dass Prinz Harry bereits als kleines Kind erleben durfte, als die Reporter seine populäre Mutter Lady Diana auf Schritt und Tritt verfolgt hatten. Aus diesem Grund schrieb Harry bereits 2019: “Meine größte Angst ist es, dass Geschichte sich wiederholt. Ich habe meine Mutter verloren und nun sehe ich, wie meine Frau den gleichen mächtigen Kräften zum Opfer fällt.”
Andererseit gehen Prinz Harry und Herzogin Meghan der Presse jedoch nicht komplett aus dem Weg, sondern involvieren diese auch häufig, wenn es daraum geht sich in der Öffentlichkeit positiv darzustellen. Denn zum Beispiel durfte nach einem erfolgreichen Deal mit der Streaming-Plattform Spotyfy sogar der erst 1-jährige Sohn des Paares, Archie, sein Debüt vor dem Mikrofon geben. Wie man sieht wählt das Paar also auch selbst in der Öffentlichkeit zu stehen. Viel mehr ist der Hintergrund, dass Harry und Meghan offenbar selbst die Fäden über die Berichterstattung über sich in der Hand halten wollen. Und eine streng formalisierte Befragung vor einem englischen Gericht wäre in diesem Fall nicht gerade hilfreich. Nun muss das Gericht also entscheiden, ob die Anwesenheit der Sussex-Royals wirklich notwendig ist. Im Augenblick verhindert sowieso die weltweit grassierende Corona-Pandemie eine Reise des Paares über den Atlantik. Sobald sich die Pandemie-Lage bessert dürften Meghan und Harry, der alten Heimat des Prinzen garantiert mal wieder einen Besuch abstatten. Ob die beiden dann auch vor Gericht aussagen müssen, dürfte dann eine interessante Frage sein. Für die Presse wäre dies eine willkommene Gelegenheit für eine Revanche. Für die Sussex-Royals wäre ein solcher Auftritt wohl weniger förderlich. Schon bald wird dann wohl öffentlich verkündet, ob das Gericht dem Antrag der Anwälte von Harry und Meghan zustimmt.