Horror-Fund in bayrischen 400-Seelen-Dorf Lindach! Dort waren in der vergangenen Woche insgesamt 3 Todesopfer in einem Einfamilienhaus entdeckt worden. Hinter dem Haus hatte ein geschmückter und beleuchteter Weihnachtsbaum eine trügerische Idylle vorgetäuscht. Doch im Inneren des Hauses fand die Polizei 3 Todesopfer in ihren Betten. Welches Drama hat sich hinter diesen Mauern abgespielt?
In Lindach hatte es während der Corona-Pandemie mehrfach Ausbrüche des potenziell tödlichen Coronavirus gegeben. Deshalb munkeln die Bewohner des Ortes, dass es sich in diesem Fall ebenfalls um eine Tragödie durch Corona handeln könnte. Auf den Fall angesprochen erklärt der Traunsteiner Oberstaatsanwalt Björn Pfeifer (48) jedoch gegenüber der Wochenzeitung “BILD am SONNTAG”: “Das ist ein spezieller Fall.“ Am vergangenen Dienstag war Chemiker Martin M. († 50) nicht auf seiner Arbeitsstelle erschienen. Deshalb hatten Kollegen ihn versucht in seiner Wohnung zu erreichen. Der 50-Jährige lebte noch im Haus seiner Eltern, wo er sich um seinen behinderten Bruder Paul (48) gekümmert hatte. Beim Anruf meldet sich Paul am Telefon, der den besorgten Kollegen mitteilte: “Die schlafen alle drei.“ Im Anschluss waren dann Polizeibeamte zu dem Haus gefahren, um nach dem Rechten zu sehen. Diese fanden dann den 50-jährigen Martin M. und dessen Eltern Anna Stella († 86) und Konrad († 82) tot in ihren Betten. Anschließend wurde Paul in ein Krankenhaus gebracht, für den inzwischen auch eine Betreuerin bestellt wurde.
Bisher konnte noch nicht genau festgestellt werden, woran Martin M. und seine Eltern gestorben sind. Beide männliche Leichen, die im Obergeschoss gefunden wurden, hatten beim Auffinden
Hautverfärbungen. Dies könnte eine Hinweis auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung sein. Die im Erdgeschoss gefundene Mutter war nach einem Oberschenkelhalsbruch bettlägerig und scheint ersten Untersuchungen zufolge verdurstet zu sein. Wie es scheint, waren die Männer bereits einige Tage zuvor verstorben. Die Nachbarn hatten sich nicht gewundert, dass sie die Familie nicht zu Gesicht bekamen. “Martin war seit 14 Tagen in Quarantäne“, bestätigt sein Onkel Erwin R. gegenüber der “BILD am SONNTAG”. “Die ganze Familie hatte sich mit Corona infiziert“, will ein Arbeitskollege (66) von Martin M. gewusst haben. Mittlerweile sind alle Leichen obduziert worden. Bisher stehen die Ergebnisse der Obduktion allerdings noch aus. Die Staatsanwaltschaft schließt Fremdverschulden als Ursache aus. Wahrscheinlich sind die Opfer entweder an einer Corona-Infektion oder einer Gasvergiftung gestorben. Im Haus waren 3 Holzöfen und eine Gasheizung installiert gewesen.