Wieder einmal ist eine Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen im thüringischen Greiz vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Dort hatte ein aufgestachelter Mob von Corona-Leugnern und Gegner der aktuellen Corona-Maßnahme die Polizisten angegriffen, die die Kundgebung kontrollieren sollten. Dabei wurden insgesamt 14 Polizisten verletzt.
In verschiedenen Orten in Thüringen haben am Samstag mehrere hunderte Menschen gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie protestiert. So hatten sich die Demonstranten offenbar schon im Vorfeld der Veranstaltungen in den sozialen Medien zu sogenannten Hygienespaziergängen verabredet. Die größte Anzahl von Menschen traf sich dabei in Greiz. Dort hatten sich am frühen Samstagabend gut 1.000 Menschen versammelt. Doch dann kippte die Stimmung als die Teilnehmer versucht hatten eine
Absperrung der Polizei zu durchbrechen. In diesem Zusammenhang setzten die Randalierer Pyrotechnik ein, während die Polizisten Pfefferspray benutzten, um die Angreifer zurückzudrängen. Insgesamt waren bei der Konfrontation 14 Polizsten verletzt worden, von denen 2 nun dienstunfähig sind. Eine Polizistin musste zur Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Bei den Vorfällen in Greiz hatte die Polizei die Identität von 227 Demonstranten festgestellt. Zudem waren 108 Platzverweise ausgesprochen worden. Es wurden 47 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten und 44 Strafverfahren eingeleitet. Schon am Nachmittag hatte die Polizei Zufahrtsstraßen kontrolliert und auch Kontrollen bei Bahn-Reisenden durchgeführt. Bereits am letzten Samstag hatten sich 1.500 Menschen zu Protesten versammelt.
In Sondershausen im Kyffhäuserkreis hatten sich ebenfalls 43 Teilnehmer versammelt, die auf dem Marktplatz des Ortes demonstrieren wollten. Nachdem sie von Polizeibeamten zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes aufgefordert wurden, hatte sich die Gruppe dann wieder aufgelöst. In der Innenstadt von Bad Liebenstein hatten sich rund 300 Menschen versammelt, die sich jedoch bereits 1 Stunde später wieder zerstreuten, nachdem eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet worden war. Auch in Eisenach war ein Hygienespaziergang für den Abend beworben worden. Zuvor hatte Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) allerdings bereits ein ganztägiges Versammlungsverbot ausgerufen. Damit reagierte Wolf auf einen Vorfall vom Freitag, als ebenfalls 600 Menschen durch die Stadt gezogen waren. Am Samstag setzte die Polizei deshalb das Versammlungsverbot konsequent durch. Dabei wurden insgesamt 8 Identitätsfeststellungen durchgeführt und ein Platzverweis ausgesprochen.